Am Sonntag, 29. November, um 11 Uhr wird die Bergrettung Brand über die Rettungsleitstelle alarmiert, dass auf der Mannheimer-Hütte ein Alpinist in alpiner Notlage ist. Der Sturm ist so stark, dass er sich nicht mehr getraut die Hütte zu verlassen.
Nach ersten Abklärungen der Situation werden folgende Feststellungen getroffen: a) Die Erreichbarkeit mit Hubschrauber ist unmöglich, es werden bei umliegenden Wetterstationen Windgeschwindigkeiten bis zu 150 kmH gemeldet.
b) Nach ersten Erkundigungen ist ein Zugang über den Leibersteig auf Grund der Wettersituation nicht verantwortbar.
c) Ein Abwarten auf den nächsten Tag kommt nicht in Frage, da ab kommender Nacht und für die nächsten Tage ein Wintereinbruch vor- hergesagt ist. d) Somit bleibt nur noch die Variante übrig, den Aufstieg über den Lünersee, Totalpe, Scesaplana, Brandner-Gletscher in Angriff zu
nehmen im Bewusstsein, dass dieser Aufstieg bei normalen Bedingungen ca. 6 Stunden in Anspruch nimmt und dass die Erreich- barkeit der Hütte nur bei Dunkelheit möglich ist.
Drei Bergrettungsleute, ausgerüstet mit Eisgeräten, Funk, Beleuchtungs- und Orientierungsgeräte machen sich um 13 Uhr von der Talstation der Lünerseebahn auf den Weg und treffen kurz nach 19 Uhr auf der Mannheimer-Hüte ein. Ein Abstieg bei Nacht (wie eingeplant) mit dem dort angetroffenen Alpinisten ist nicht zu verantworten, da zwischenzeitlich auch noch Nebel die Sicht wesentlich verschlechtert. Am nächsten Morgen, um 7 Uhr werden die ersten Funkgespräche mit der Einsatz-Zentrale geführt und auf Grund der Wettersituation entschieden, den Abstieg wiederum über den Gletscher, Totalp und Lünersee in Angriff zu nehmen. Starker Schneefall, Nebel und Wind erschweren das Weiterkommen, eine Orientierung ohne GPS-Geräte wäre undenkbar. Der Südwandsteig ist teils vereist, Schneeverwehungen bis zu 50 cm bringen die Einsatzkräfte bis an das äußerste Limit der Gefahrengrenze. Trotz Bergseil und Eisgeräte sind bei diesen
Extrembedingungen die Naturgefahren ein ständiger Begleiter. Nach einer Gehzeit von sieben Stunden sind die Einsatzkräfte mit dem in Not
geratenen Alpinisten bei der Talstation der Lünerseebahn angekommen und werden bei winterlichen Straßenbedingungen mit dem Einsatzfahrzeug bis nach Brand gefahren.
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