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Berger: Einstieg bei Red-Bull-Team

Seit Donnerstag ist Gerhard Berger Mitbesitzer seines eigenen Formel 1-Rennstalles. Der Tiroler gab den Ankauf von 50 Prozent der Anteile am zweiten Red-Bull-Team Scuderia Toro Rosso (vormals Minardi) bekannt.

Nach zweieinhalb Jahren Abwesenheit gibt der Österreicher Gerhard Berger ein Comeback in der Formel 1. Im September 2003 hatte sich der Tiroler als BMW-Motorsportdirektor aus der Königsklasse verabschiedet, am Donnerstag gab er den Erwerb von 50 Prozent der Anteile am von Red Bull geführten Rennstall Scuderia Toro Rosso bekannt. Gleichzeitig kaufte der Salzburger Getränkekonzern von Dietrich Mateschitz 50 Prozent an Bergers Transport- und Logistik-Unternehmen. “Das ist keineswegs ein Tauschgeschäft. Ich habe 50 Prozent der Scuderia Toro Rosso gekauft“, sagte Berger der APA – Austria Presse Agentur. Der 46-jährige Ex-Pilot hatte zuletzt immer wieder seine Ambitionen dementiert, ein Formel-1-Comeback als Teamchef zu geben. Nun kehrt er als Miteigentümer des im September von Red Bull übernommenen italienischen Minardi-Rennstalles in die Königsklasse zurück, wird bereits am Freitag in Jerez de la Frontera bei Testfahrten dabei sein.

“Die Entscheidung war eine relativ kurzfristige und ist erst in den vergangenen Tagen gefallen“, erläuterte Berger auf dem Weg nach Andalusien. “In Diskussionen mit Didi Mateschitz haben wir festgestellt, dass wir sehr viele gemeinsame Interessen haben. Die Synergien ermöglichen eine für beide Seiten Erfolg versprechende Zusammenarbeit“, meinte der neue Teambesitzer, der das Know-how von 25 Jahren in der Motorsport-Elite intensiv einsetzen will. “Gerhard Berger wird in die Aktivitäten der Scuderia Toro Rosso eingreifen und für die gesamten Formel-1-Aktivitäten von Red Bull beratend zur Verfügung stehen“, teilte der Konzern offiziell mit. Wie weit er eingreifen wird, ließ Berger vorerst offen. “Details sind in den kommenden Wochen noch zu klären, (der Österreicher/Anm.) Franz Tost bleibt aber auf alle Fälle Teamchef“, versicherte der zehnfache Grand-Prix-Sieger, der seine aktive Karriere 1997 beendet hat. Auch die Piloten Vitantonio Liuzzi (ITA) und Scott Speed (USA) behalten ihre Cockpits.

In den kommenden Saisonen will Berger Toro Rosso von einem der Nachzügler-Teams zu einem etablierten Rennstall in der Formel 1 machen. “Wir müssen den Ball flach halten, uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Es ist eine große Herausforderung, von ganz hinten zu beginnen“, meinte der Miteigentümer, der vor 18 Jahren als erster Sportler von Red Bull unterstützt worden war und seither ein Nahverhältnis zu Mateschitz pflegt.  “Ich kenne und schätze Gerhard seit zwanzig Jahren. Er war als erster Spitzensportler, der Red Bull getrunken hat, nicht unwesentlich am Aufbau und der Marke in Österreich beteiligt“, sagte der Milliardär, der mit Red Bull Racing auch ein zweites Formel-1-Team sein Eigen nennt. Berger erwartet sich wirtschaftlich eine Intensivierung der Zusammenarbeit seiner Spedition mit dem neuen Partner. “Bei weltweit zu vergebenden Logistikaufgaben wird die ab sofort gemeinsame Spedition entsprechend Berücksichtigung finden“, versicherte Red Bull.

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