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Berater setzt Änderungen durch

Lochau - Hangsanierung in Lochau: Der Ex-Chef der Wildbachverbauung redete ein Wörtchen mit.
Aufräumarbeiten bei Neuer Schanze
Lochau: Wohnanlage evakuiert

Am Donnerstag haben die Arbeiten zur Sicherung des Hanges oberhalb der Siedlung „Neue Schanze“ in Lochau endlich begonnen. „Der Berater der Anrainer und die Wildbach- und Lawinenverbaung haben sich geeinigt“, formuliert Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler diplomatisch. Pikanterie am Rande: Als Berater holten sich die Grundeigentümer im Bereich Klausmühle niemand geringeren als den ehemaligen Leiter der Wildbach- und Lawinenverbaung, Hermann Hydden. Und er setzte tatsächlich verschiedene Planänderungen im ursprünglichen Verbauungskonzept durch. Diese werden jetzt eingearbeitet.

Haare in der Suppe

Dass ihm da quasi aus den eigenen Reihen ins Handwerk gepfuscht wurde, will Gerald Jäger, der seit den Verwüstungen, die ein Unwetter Ende Juli speziell in Lochau angerichtet hat, an Entlastungsmaßnahmen für den Hang werkelt, so nicht stehen lassen. Er betrachtet die Intervention als „legitimes Recht“. Man habe den Anrainern der Klausmühle versprochen, dass es durch die Hangsanierung keine Schlechterstellung für sie gebe, beschwichtigt er. Doch so ganz scheinen die insgesamt vier Betroffenen den Plänen der Experten nicht getraut zu haben. Auf jeden Fall wurde Hofrat Hermann Hydden zu Rate gezogen. Das Arrangement sei über persönliche Kontakte zustande gekommen, heißt es. Der langjährige Chef der Wildbach- und Lawinenverbauung in Vorarlberg fand schließlich einige Haare in der Suppe, die Gerald Jäger jedoch als „kleine Details“ bezeichnet. Sie würden weder die Höhe der Kosten noch den Fortgang der Arbeiten beeinträchtigen. Kritik gab es unter anderem an der Höhe der geplanten Stützmauer und am Ausmaß der Rohrleitung, über welche die Hangwässer oberhalb der „Neuen Schanze“ künftig in den Klausmühlebach abgeleitet werden sollen. „Aber das sind Dinge, die sich regeln lassen“, so Jäger zuversichtlich. Lokalaugenschein Am Donnerstagmorgen trafen sich Anrainer, Berater und Vertreter der Wildbach- und Lawinenverbauung vor Ort zu einem Lokalaugenschein, um die Pläne noch einmal genau durchzugehen. Im Zuge dieser Besichtigung einigte man sich dann auf „gemachte Verbesserungsvorschläge“, wie auch LR Erich Schwärzler auf Anfrage gegenüber den VN bestätigte. Damit stehe auch den Bauarbeiten nichts mehr im Weg. Kurz danach fuhren die Bagger auf und Arbeiter begannen mit der Trockenlegung des Klausmühlebaches und dem Wegräumen von Gebüsch und Geäst. Nächste Woche möchte die Wildbachverbauung dann schon mit der Errichtung der Stützmauer beginnen. Bis dahin hofft Gerald Jäger, die noch fehlenden Unterschriften der Anrainer in Händen zu haben. „Wir sind an einem guten Einvernehmen interessiert und wollen Unklarheiten aus der Welt schaffen, bevor die Baumaßnahmen beendet sind“, betont er.

Der Hang ist stabil

An Sicherungsmaßnahmen für die Wohnanlage „Neue Schanze“ sind ein mit Traktoren befahrbarer Weg, ein Damm sowie bergseitig ein Entwässerungsgraben samt Drainageleitungen konzipiert. Die Kosten belaufen sich auf rund 250.000 Euro. Der Hang selbst ist stabil, wie Messungen ergeben haben.

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