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Beginn der Entwicklungsphase zum Aufbau des lokalen Sprachfördernetzwerkes

Die Referenten Andreas Holzknecht , Burtscher Simon ,  Ilse Mock  und Eugen Gabriel
Die Referenten Andreas Holzknecht , Burtscher Simon , Ilse Mock und Eugen Gabriel ©MSch
Die Marktgemeinde Frastanz lud am 16. November zur Auftaktveranstaltung in den Adalbert- Welte- Saal, wo die zweite Phase des Sprachförderprojekts vorgestellt wurde.
Sprachförderprojekt Frastanz


Burtscher Simon von „Okay. Zusammen leben“, Andreas Holzknecht vom „OBHUT- Beratungsservice für Kinderbetreuung“ und Bürgermeister Eugen Gabriel stellten das umfangreiche Projekt vor.

Hauptziel ist die intensive Förderung der Sprache. Diese soll bereits in frühen Kinderjahren beginnen. Natürlich wird Hochdeutsch als Bildungssprache intensiviert, aber auch die Mehrsprachigkeit soll als fester Bestandteil in der Gemeinde etabliert werden.
Mit dem Beginn der Entwicklungsphase ist bereits die zweite Stufe des dreiteiligen Projekts erreicht. Dieser Etappe ging die Planungsphase voraus. Dort formulierte Ziele werden nun in der Entwicklungsphase ausgearbeitet und in einer dritten Phase, die voraussichtlich im Herbst 2012 beginnt, umgesetzt.

In dieser zweiten Phase sollen konkrete Schritte zum Aufbau eines lokalen, sprachfördernden Netzwerkes ausgearbeitet werden.
Ein solches Netzwerk kann aber nur gesponnen werden, wenn alle die mit Kindern zu tun haben, miteinander kooperieren. Seien dies Eltern, Gemeinde, (Migranten-) Vereine oder Bildungs- und Erziehungsinstitutionen wie Schule/ Kindergarten.
Allgemein gültige Richtlinien wurden dazu entworfen. Ein einheitliches Wissen soll für eine optimale Koordination aller Beteiligten sorgen: Ein wichtiger Grundsatz dabei ist, dass so früh wie möglich mit der Sprachförderung begonnen wird. Dies kann hauptsächlich durch eine aktive Förderung der Kinder durch die Eltern erreicht werden. Damit die Eltern bei dieser Aufgabe nicht überfordert sind, können sie sich in den Anlaufstellen der Gemeinde über die richtige Vorgehensweise informieren.
Später sollen die Kinder in den verschiedenen Kindereinrichtungen (z. B. Kindergarten) individuell gefördert werden. Dies verlangt von den Pädagogen großes Engagement. Durch eine großflächige Vernetzung aller Institutionen (z.B. Kindergarten zu Schule) und Eltern sollen die Pädagogen Rückmeldung erhalten über die Wirksamkeit des Förderprogramms.

Die Grenzen der Sprache sind die Grenzen der Welt

„Die Sprache soll Beziehungsmöglichkeiten schaffen und die Lebendigkeit der Welt fördern.“, so der zweite Referent des Abends Andreas Holzknecht.
Zur Erreichung eines positiven Erfolgs wird das Projekt in verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt. Diese widmen sich verstärkt einem Teilbereiche, welche dann wie ein Mosaik zu einem komplexen Konstrukt zusammengefügt werden. So kann ein offenes, multikulturelles und friedliches Zusammenleben ermöglicht werden.

Abschließend zum Vortrag übernahm Bürgermeister Eugen Gabriel das Wort: „Wir – die Gemeinde- will mehr sein, als nur Gebäudeerhalter“.
Bereits vor 16 Jahren unternahm die Gemeinde erste Schritte zur Förderung der Sprache. „Es ist sehr leicht ein Leitbild für Baupläne zu schmieden, aber die Umsetzung eines Leitbildes für Sprache ist um ein Vielfaches schwerer“.
In Frastanz sind 58 verschiedene Nationen vertreten. Für alle sollen die gleichen Rahmenbedingungen geschaffen werden und jeder dieselben Chancen haben, unabhängig von dessen Herkunft. So soll jeder von dem Projekt profitieren, vor allem aber die Kinder.

Interessierte Einwohner von Frastanz werden gerne begrüßt sich aktiv in einer der Arbeitsgruppen einzubringen.
Frastanz ist eine von vier Vorarlberger Gemeinden, die ein solches Sprachfördernetzwerk aufbauen. Nenzing ist Vorreiter und hat das Projekt schon erfolgreich in der Gemeinde etabliert. Mit Hard und Rankweil bildet Frastanz den Anschluss. Die Gemeinden arbeiten parallel und tauschen Erfahrungen aus. Sie versuchen aber individuellen Anforderungen der jeweiligen Gemeinde gerecht zu werden.

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