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Befürchtungen entkräften

Rund 150 Besucher informierten sich vor Ort über das geplante Kleinkraftwerk.
Rund 150 Besucher informierten sich vor Ort über das geplante Kleinkraftwerk. ©Elke Kager Meyer
Nenzing. Das war das Hauptziel einer Informationsveranstaltung zum geplanten Kleinwasserkraftwerk an der Meng.
Kleinkraftwerk Nenzing

„Sogar bei der Informationsveranstaltung zum Obervermuntwerk war das Interesse nicht so groß“, staunte Peter Matt, Chefingenieur der Illwerke-VKW über 150 anwesende Zuhörer bei einer Info-Veranstaltung zum geplanten Kleinwasserkraftwerk an der Meng. Geladen hatte die Nenzinger Agrargemeinschaft, das Projekt hatte bei der jüngsten Generalversammlung für Widerstand unter den Gemeindebürgern gesorgt. Zur Vorgeschichte: Der Ausbau der Wasserkraft in Vorarlberg zur Erreichung der Energieunabhängigkeit ist ein großes Ziel der Vorarlberger Landesregierung. Überlegt wurde dabei auch der Ausbau der Meng mit einem einstufigen Kraftwerk. Vorstand, Ausschuss und Aufsichtsrat der Agrargemeinschaft Nenzing haben bereits im Oktober als Bestvariante zwischen Ökonomie und Ökologie einstimmig für ein von der VKW ausgearbeitetes Projekt ausgesprochen. Die Gegner befürchteten einen Eingriff in die sensible Landschaft des „Gamperdonatals“.

Daten und Fakten

Illwerke-VKW-Mitarbeiter Rainer Salomon präsentierte Zahlen zum Projekt: 37 Gigawatt-Stunden Leistung soll das geplante Projekt bringen, umgerechnet bedeutet das, dass dadurch rund 7.400 Einfamilienhaushalte versorgt werden könnten. Die Wasserfassung beim Großtalbach wäre schlussendlich der einzige Teil, der auch von außen sichtbar ist. Die Restwassermenge beläuft sich auf 291 Liter pro Sekunde. Die Aushubmaterialen würden in den Bereichen „Pfarrwand“ und „Bazulwald“ deponiert, das reduziert die Transportfahrten durch das enge Gamperdonatal. „Es ist keine längere Sperre des Gamperdonaweges geplant, da ein Großteil der Transportfahrten über den Triegelweg durchgeführt würden“, bestätigte Agrar-Geschäftsführer Siegbert Terzer auf eine Anfrage aus dem Publikum. „Wie wird garantiert, dass die Restwassermenge auch wirklich eingehalten wird?“, lautete eine weitere Frage. „Das wird vom Land durch Pegelmessungen kontrolliert“, antwortete daraufhin Ingo Klehenz.

 

Gespräche geführt werden müssen sicherlich auch mit der Betreiberfamilie des Campingplatzes Garfrenga, sie befürchten eine massive Lärmbelästigung durch den Bauverkehr. Nach den Erstinformationen waren die Veranstaltungsbesucher zu einer Besichtigung der wesentlichen Projekt-Schauplätze eingeladen. „Die Diskussion wurde auf sachlicher Ebene geführt, es konnten auch viele Befürchtungen ausgeräumt werden“, sieht auch der Obmann der Agrargemeinschaft, Josef Latzer, der Abstimmung optimistisch entgegen. Am kommenden Montag, 16. Juni, soll eine erste Entscheidung über das nach ersten Schätzungen 37 Millionen Euro teure Projekt in einer außerordentlichen Generalversammlung fallen. Erst in Folge würde mit der Einreichplanung und in Folge mit den entsprechenden Behördenverfahren begonnen.

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