Bedrohung durch Meta & Co.: Österreichs Medien werben für mehr Werbegelder

Unter großem Druck finden auch jene zusammen, die bisher nicht in Verdacht standen, stets mit vereinter Kraft an einem Strang zu ziehen: ORF, der Verband österreichischer Privatsender (VÖP) und der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) werben erstmals mit einer gemeinsamen Initiative um Werbung. Denn diese wandert seit Jahren in immer größerem Umfang zu großen internationalen Plattformen ab, was heimischen Medien finanzielle Schwierigkeiten bereitet.
Milliardenbeträge aus Österreich an internationale Konzerne
Die Kampagne namens "Made in Austria - Made for Austria" von "The Odd" und der Agentur Salić soll private wie öffentliche Werbekunden für den Wert österreichischer Medien sensibilisieren. Als Argumente für Werbung in österreichischen Medien führen Testimonials in verschiedenen Sujets etwa die Förderung von Medienvielfalt, ein sicheres, qualitätsgeprüftes Umfeld, Vertrauenswürdigkeit und die Reichweite an. Wie der "Standard" im Februar vorrechnete, gingen 2024 2,6 Milliarden Euro an Werbegeldern aus dem österreichischen Markt an internationale Digitalkonzerne wie Alphabet (Google), Meta (u.a Facebook) oder Amazon. In den heimischen Medienmarkt flossen dagegen nur 2,1 Milliarden Euro.
Bedrohung für österreichische Medien und Werbewirtschaft
"Informationsqualität und Faktenorientierung sind für den demokratischen Diskurs absolut unverzichtbar. Österreichs Medienstandort muss daher in seiner Vielfalt und Qualität geschützt und unterstützt werden", wurde ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in einer Aussendung zitiert. VÖP-Präsident Mario Frühauf sieht in den abfließenden Werbegeldern eine Bedrohung für österreichische Medien, aber auch ein Problem für die Werbewirtschaft, "wenn deren Auswahlmöglichkeiten und Flexibilität beschränkt werden". VÖZ-Präsident Maximilian Dasch unterstrich, dass Werbeinvestitionen in österreichische Medien nicht nur die gewünschte Werbewirkung erzielen würden, "sie zahlen auch in den Erhalt und die Weiterentwicklung qualitativer Medienangebote und deren demokratischer Strukturen ein". Die Kampagne erstreckt sich auf den TV-, Radio-, Print- und Onlinebereich.
(APA/Red)
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