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Beben in der Vorarlberger Gastronomieszene: Wer steckt hinter dem Kartell?

Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
One More, Kantine, Jahnhalle, Happy End, iX in Feldkirch und Dornbirn sowie Market 33 als Club-Nachfolge von Sigi Innauer – dahinter steht das "Kartell", um das sich allerorts Gerüchte ranken. VOL.AT sprach mit den Gründern.

Das Kartell, ein Name, der durchaus polarisiert und für Gesprächsstoff sorgt. Zumal sich hinter der Vorarlberger Variante keineswegs ein mafiöses Konstrukt verbirgt, das sich mit Geldwäsche, Drogenhandel oder Prostitution dreht.

Welle neuer Lokale für Vorarlberg

Im Gegenteil, das Kartell sorgt für gastronomische Innovation und frischen Wind in der heimischen Branche. Oder besser gesagt, einer Welle – denn mit den Lokalen One More, Kantine, Jahnhalle, Happy End, iX in Feldkirch und jüngst der Übernahme der Szene-Lokalität von Sigi Innauer in Dornbirn, ebenfalls als iX, und dem Club Market 33 als Vakanz-Nachfolger, erstreckt sich eine Flut neuer Locations über die Vorarlberger Gastronomielandschaft.

Das wirft Fragen auf, denn gerade in angespannten Zeiten wie diesen hat es kaum eine Branche derart getroffen, wie die heimischen Wirte oder Hoteliers. Allerorts kursiert das "Gasthaussterben", viele sperren zu. Nicht so das Kartell, dem Überbegriff, unter dem Kassian Xander und René Gmeiner auszogen, um die heimische Szene aufzumischen.

"Kartell" – so entstand der Name

"Entstanden ist der Name in einer ausgelassenen Nacht, als wir uns Konzepte für unsere Lokale während des Lockdowns überlegt haben. So kam es dazu, dass unser Lieferdienst einen besonderen Namen brauchte – das Kartell war geboren, als Bezeichnung für unseren Zustellservice", informiert Kassian Xander gegenüber VOL.AT.

Die Kantine in der Feldkircher Bahnhofcity.

Gemeinsam mit René Gmeiner kann man ihn als Gründervater bezeichnen. Gmeiner entstammt jener Gastronomiefamilie, die über Jahre hinweg die Schattenburg gepachtet hat. Und mit einer Portion Risiko und Unternehmergeist dem Kartell zum Erfolg verhalf.

iX in Feldkirch.

"Wir kannten uns aus Wien und haben versucht, in unseren Lokalen etwas Urbanität und moderne Küchenphilosophie nach Vorarlberg zu holen", informiert der Unternehmer, der mit seiner RHG Group GmbH auch noch andere Gastronomiekonzepte betreut und umsetzt. So auch das Night Inn, das wohl zu den modernsten Hotels in Sachen Buchung und Digitalisierung in Vorarlberg zählt.

In der Jahnhalle trifft Szenegastronomie auf moderne Architekur, ohne den Charme des Gebäudes und seine Geschichte außer Acht zu lassen. ©MJ

Kreative Konzepte und
moderne Architektur

Das Kartell steht neben Unternehmergeist auch für urbane Philosophie. Das spiegelt sich auch in der Architektur wider. Schon allein die Jahnhalle, eine ehemalige Turnhalle, erstrahlt in Kombination mit der modernen Architektur, den einzigartigen Möbeln und vielen kleinen Details in neuem Glanz, ohne den Charme der beinahe historischen Sportausrichtung zu verlieren.

One More im Zentrum der Montfortstadt.

Aus Freunden wurden Partner

Inzwischen sind jene Freunde, die sie von Anfang an begleiteten, zu Partnern auf Augenhöhe geworden. Denn seit 7. Dezember sind Lukas Matt, Andreas Bauer, Lukas Seethaler, Paul Rainer und Johannes Lampert auch im Firmenbuch als Eigentümer der KARE GmbH eingetragen.

Seit 7. Dezember sind diese sieben Herren offiziell die Betreiber und Eigentümer des Gastronmie-Konglomerats "Kartell".

Vielfältige Ausrichtung und Angebot

Egal ob Burger und Fritten im One More, mediterrane Küche in der Kantine, Asia-Fusion-Mix im iX in Dornbirn oder Feldkirch, Szenecaféhaus in der Jahnhalle, Eisdiele mit dem Happy End oder echte Clubkultur im Market 33, dem ehemaligen Vakanz – das Kartell punktet auf ganzer Linie und bringt frischen, urbanen Wind in die Vorarlberger Branche.

Fusions-Küche ein.

Gerüchteküche rund ums Kartell: Erben? Geldwäsche? Treuhandfonds in Liechtenstein?

"Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen", lautet ein viel zitiertes Sprichwort. Und der Feldzug des Kartells, dass innerhalb weniger Jahre zahlreiche Lokale, Cafés und jüngst einen Club in ganz Vorarlberg eröffnete oder übernahm, sorgte natürlich für jede Menge Gesprächsstoff, auch außerhalb der Gastronomieszene.

VOL.AT besuchte das Kartell in der Jahnhalle.

"Wir möchten von Anfang an klarstellen, dass sich hinter dem Kartell keineswegs irgendwelche dubiosen Machenschaften oder kriminelle Strukturen verbergen", informiert Kassian Xander im VOL.AT-Video. Auch mit einem Schmunzeln, den allerorts wird gerade den beiden Gründervätern attestiert, das Geld stamme von reichen Eltern, aus Immobilienseilschaften über die RHG Group oder sogar aus dubiosen Treuhandfonds aus dem Liechtenstein, die schmutziges Geld in Vorarlberg waschen würden.

"Harte Arbeit, Risiko und eine
große Portion Unternehmergeist"

"Wir wären froh, wenn wir reiche Investoren hinter uns hätten. Natürlich sind wir mit unserem Ersparten in das Unternehmen gegangen und haben investiert. Gerade in Zeiten wie diesen ist es aber keineswegs ein Zuckerschlecken als Gastronom. Hinter dem Kartell steckt harte Arbeit, Risiko und der Unternehmergeist von sieben jungen, motivierten Männern, die ihre Träume verwirklichen", schließt Gmeiner.

Die Jungs vom Kartell – aus Freunden und Gastronomen wurden Geschäftspartner.

Weihnachten im Club Market 33: Das Kartell spendiert die Drinks

Als Dankeschön für ihre Kundschaft haben sich die Betreiber für die Feiertage eine besondere Aktion überlegt. An Heiligabend dürfen sich alle Gäste im Dornbirner Club Market 33 über gratis Eintritt freuen. Und das Kartell spendiert eine Stunde lang von 23 bis 24 Uhr "Free Drinks" für alle Gäste.

(VOL.AT)

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