Bayern fordert ein deutschlandweites Konzept mit Pflicht-Test für Urlaubs-Heimkehrer aus Risikogebieten. Zugleich richtet das deutsche Bundesland an mehreren Autobahn-Grenzübergängen zu Österreich freiwillige Teststationen ein - ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg, kündigte Ministerpräsident Markus Söder am Montag in München an.
Verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer an Flughäfen gefordert
An den Flughäfen der beiden Großstädte hat Bayern bereits Zentren für freiwillige und kostenlose Tests eingerichtet. Der Bund müsse aber im Infektions-Gesetz diese zur Pflicht machen. "Wir brauchen verpflichtende Tests an Flughäfen und zwar so schnell wie möglich", sagte Söder. Er sprach sich zudem dafür aus, die Risikogebiete in Europa noch einmal genauer zu fassen. Rückkehrer aus diesen Regionen nach Deutschland müssen zwar eigentlich in Quarantäne, dies ist aber kaum zu kontrollieren. "Meine Sorge ist nicht, dass es ein großes Ischgl gibt, sondern viele Mini-Ischgls", sagte er mit Blick auf den Tiroler Ski-Ort, der zu Beginn der Pandemie zum Corona-Hotspot wurde.
Das deutsche Gesundheitsministerium prüft derzeit, ob Tests an Flughäfen Pflicht werden könnten. Gegebenfalls könnte das Infektionsschutzgesetz dafür geändert werden. Söder äußerte sich zuversichtlich, dass es Pflichttests bei einer entsprechenden Möglichkeit dann deutschlandweit geben werde. "Corona kommt schleichend zurück, aber mit aller Macht", warnte der CSU-Politiker. Die geplanten Tests an Autobahnen und Bahnhöfen werden allerdings zunächst freiwillig bleiben.
Anders als an Flughäfen könne man hier die Urlaubsorte nur über Befragungen in Erfahrung bringen, was aufwendiger sei, als an Flughäfen mit klarem Abflugort. Söder appellierte an die Menschen, erst gar nicht in Risikogebieten Urlaub zu machen, sondern eher in Deutschland zu bleiben. In den vergangenen Tagen häuften sich Meldungen über Corona-Ausbrüche an Urlaubsorten - zuletzt am Wolfgangsee in Oberösterreich.
(APA/Red)
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