Sein Gulfstream-Jet sei zwischen 20 und 23 Mio. Dollar wert gewesen, erläuterte der erfolglose Investmentbanker auf Befragung durch Richterin Claudia Bandion-Ortner. Er habe das Flugzeug Ende 1999 um etwa 22 Mio. Dollar an die Firma Hewlett-Packard verkauft.
Die BAWAG habe Flöttl im Herbst 1998 deswegen das Flugzeug gelassen, weil wir im Vorstand beraten haben, dass sich die äußeren Lebensumstände von Flöttl nicht ändern sollten, betonte Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner. Er hätte ja mit der AUA auch fliegen können, entgegnete die Richterin. Das hätte er können, stimmte Elsner zu, aber es sei der Bank opportun erschienen, dass nichts an die Öffentlichkeit gelange, was den Schluss auf Verluste zulasse. Der Weiterbetrieb des Flugzeugs von Herbst 1998 bis zum Verkauf Ende 1999 sei von ihm aus dem von der BAWAG gewährten Betriebsmittelkredit finanziert worden, erläuterte Flöttl.
Weiters behielt Flöttl noch eine Bildersammlung von 55 Bildern. Die 55 Bilder waren nicht so besonders wertvoll, der Wert lag ungefähr bei 10 bis 15 Mio. Dollar, schilderte Flöttl. Auch ein Appartement in der Park Avenue in New York war bei ihm verblieben – nach der Vermögensübertragung an die BAWAG. Elsner betonte, er habe von diesem Appartement nichts gewusst, sondern nur die New Yorker Wohnung von Flöttls Frau gekannt. Flöttl widersprach, Elsner habe ihn sogar in seinem New Yorker Appartement besucht.
Ich habe mich nie verpflichtet, mein gesamtes Vermögen der BAWAG zu übertragen, betonte Flöttl erneut. Er habe den Großteil seines Vermögens überhaupt nur deswegen der Bank übertragen, weil ihm Elsner damals mit einem Skandal gedroht habe, indem er seine verlustreichen Spekulationsgeschäfte an die Öffentlichkeit bringen wollte.
Diesen Angaben Flöttls widersprach der gesamte BAWAG-Vorstand, der bei der Krisensitzung vom 26. Oktober 1998 anwesend war. Damals hatte Flöttl dem Vorstand die Verluste berichtet. Elsner, Johann Zwettler, Christian Büttner, Josef Schwarzecker, Hubert Kreuch und der damalige BAWAG-Generalsekretär Peter Nakowitz beharrten darauf, dass Flöttl in der Sitzung von seinem gesamten Vermögen gesprochen habe. Das Flugzeug habe aber als Leasing-Konstruktion keinen großen Netto-Wert gehabt, fügte Schwarzecker an, daher habe man in der Verwertung des Flugzeugs keine Priorität gesehen.
Richterin Bandion-Ortner fragte Flöttl noch zum Porträt von Dr. Gachet von Vincent van Gogh, das der Investmentbanker besessen hatte. Er habe das wertvolle Bild um 100 Mio. Dollar über Sothebys verkauft, davon seien 10 Mio. Dollar als Provisionserlös an das Auktionshaus gegangen. Die Übertragung sei sicher nicht an eine eigene Firma erfolgt, sondern an einen unbekannten Käufer, der Sothebys natürlich bekannt sei. Elsner bestätigte, dass er die Rechnung von Sothebys für den Dr. Gachet bekommen habe. Auch Zwettler erinnerte sich in der Befragung an ein besonders wertvolles Bild, allerdings nur teilweise, laut Medienberichten sei ein Picasso um 100 Mio. Dollar verkauft worden, meinte Zwettler. Das ist aber kein Picasso, korrigierte die Richterin.
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