Baustelle beschert Umsatzeinbußen bis 70 Prozent

Stau und keine Kunden

Nach der ersten Hälfte der für acht Wochen angesetzten Baurbeiten musste Grabherr bereits einen Umsatzrückgang von 50 bis 60 Prozent hinnehmen. Dabei bringt er Verständnis für die Kunden auf: „Ich sehe ein, dass viele Tanker die lange Anfahrtszeit und den Stau vermeiden wollen und auf andere Tankstellen in der Umgebung ausweichen.“

Einige wenige Stammkunden zeigen sich davon unberührt: „Ohne sie wäre der Ofen aus“, bringt er die Lage auf den Punkt, denn die Laufkundschaft bleibe seit Wochen aus. Eine zweite Tankstelle in Feldkirch ist seine Haupteinnahmequelle in diesen Wochen.

Zumindest die Löhne seiner drei Angestellten sind dadurch gesichert. Die Situation bringe neben Umsatzeinbrüchen auch erhebliche Gefahren mit sich: „Die Tankstelle ist zur Durchfahrtsstraße geworden, viele ‚blasen wie verrückt durch und gefährden Personen.“ Erst kürzliche sei ein kleines Mädchen beinahe unter die Räder eines Rasers gekommen.

Gemeinde untätig

Ärger schürt bei Grabherr besonders die Untätigkeit von Seiten der Gemeinde. „Ich habe keine Informationen bezüglich der Bauarbeiten erhalten“, sagt er verärgert. Ein Schreiben an die Gemeinde und das Land, indem er Entschädigung fordert, ist bereits in Vorbereitung.

Unterstützung findet er bei Kioskbetreiber Dietmar Loacker, der aufgrund der Arbeiten und des Abrisses seines früheren Standortes gezwungen war, mit seinem Geschäft in einen Container umzusiedeln. Mitten in der Baustelle situiert, bleiben auch bei ihm Kunden aus. Anfahrtsmöglichkeiten sind leicht zu übersehen.

Nur wenige hundert Meter entfernt liegt die BP-Tankstelle von Oskar Weichselbraun. Er kämpft ebenfalls mit 70 Prozent Umsatzrückgang. Die Schuld liegt seiner Meinung nach zwar auch an der Baustelle, aber auch „die Urlaubszeit und die hohen Spritpreise bedingen den Verlust“.

„Alle profitieren“

Verständnis für die rund fünf betroffenen Geschäfte hat Götzis-Bürgermeister Werner Huber, jedoch gäbe es derartige Probleme bei jeder Baustelle. Informationsschreiben, Baubegehungen und Gespräche habe es im Vorfeld gegeben. „Vielleicht haben wir aber zu wenig gemacht.“ Eine Erleichterung für alle Involvierten verspricht die Neugestaltung der Straße und die Erbauung des Einkaufszentrums. „Von der geregelten Verkehrssituation mit dem Kreisverkehr werden alle profitieren.“