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Baustart für "Nahwärmeprojekt Hard"

Bürgermeister Harald Köhlmeier lud Aufsichtsrat und Projektteam der Nahwärme Hard GmbH  zum  symbolischen Spatenstich auf den "ersten Leitungsmetern"
Bürgermeister Harald Köhlmeier lud Aufsichtsrat und Projektteam der Nahwärme Hard GmbH zum symbolischen Spatenstich auf den "ersten Leitungsmetern" ©Quelle: Marktgemeinde Hard

Mitte September gab Bürgermeister Harald Köhlmeier den Startschuss für die Bauarbeiten beim Nahwärmeprojekt Hard.

Dabei wird Abwärme des bereits bestehenden Biomassekraftwerkes auf dem Gelände der Firma Häusle in Lustenau durch ein Leitungsnetz bis ins Zentrum von Hard geführt. Hinter dem angrenzenden Alpla-Werk Fussach wurde bereits ein ca. ein Kilometer langer Graben in Richtung Hard ausgehoben. Anfang Oktober wird sich ein zweiter Bautrupp von der Harder Industriestrasse in die andere Richtung vorarbeiten. Die ersten Gebäude können – wenn alles nach Plan verläuft – bereits Ende des Jahres mit Wärme versorgt werden.

“Die Bauarbeiten für das neue Leitungsnetz des Nahwärmeprojektes Hard laufen bereits auf Hochtouren, auf ihrem Weg zu einer umweltschonenden und zukunftsorientierten Energieversorgung hat die Marktgemeinde Hard einen weiteren Meilenstein erreicht”, unterstrich Bürgermeister Harald Köhlmeier beim Spatenstich Mitte September 2010.

Projekteam arbeitete intensiv an der Umsetzung

“Wir haben mit der Umsetzungsphase mit einem der derzeit größten Projekte in Hard gestartet. Arbeiten mit einer Investitionssumme von über 2,3 Millionen € wurden in den letzten Wochen vergeben. Und die Bagger sind bereits aufgefahren”, freut sich Gemeinderat Peter Bildstein, Aufsichtsratsvorsitzender der Nahwärme Hard GmbH. In den letzten Monaten hat die Projektgruppe sehr intensiv an der Umsetzung des Projekts “Nahwärmeversorgung für Hard aus erneuerbarer Energie” gearbeitet. Es musste die Grobstudie, die Grundlage für die Entscheidung zugunsten des Projektes war, detailliert ausgearbeitet werden und die Leitungsführung in intensiven Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern festgelegt werden. Weitere Schwerpunkte der Arbeit waren Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Finanzierungspläne, Förderanträge, Wärmelieferverträge, Ausschreibungen, Behördenverfahren und Arbeitsvergaben.
“Die Behörden waren sehr kooperativ und die Bewilligungen konnten sehr rasch erlangt werden”, lobte Bernhard Kathrein, Sachbearbeiter in der Gemeinde. Der Trassenverlauf für die ersten Kilometer ist festgelegt und die Ausbaggerungen, beginnend bei der neu zu errichtenden Technikzentrale neben dem Werk der ALPLA in Fußach, haben begonnen. Spätestens Anfang Oktober soll sich ein zweiter Trupp von der Industriestraße in die andere Richtung vorarbeiten.

Marktgemeinde Hard und Alpla sind Hauptabnehmer

Martin Fink, Geschäftsführer der Nahwärme Hard GmbH, kann berichten, dass für ca. 3/4 der zu verkaufenden Wärme die Verträge bereits unterschrieben sind bzw. Absichtserklärungen vorliegen: “Die Hauptabnehmer der Wärme sind im Wesentlichen die Marktgemeinde Hard mit dem Seniorenheim, der Haupt- und Volksschule Markt, dem Seezentrum und der Sporthalle am See sowie die Firma ALPLA mit ihrem Werk in der Mockenstraße. Daneben führen wir Gespräche mit einer Reihe größerer gewerblicher Abnehmer bzw. Wohnanlagen entlang der Trasse. Ziel ist es, möglichst viele der Gebäude, die nahe der Trasse verlaufen, auch mit Wärme zu versorgen. Das können natürlich auch Privathäuser sein, wenn sie nahe genug an der geplanten Trasse verlaufen.” Der Trassenverlauf wurde so gewählt, dass auf möglichst kurzem Weg in Richtung Ortszentrum möglichst große Abnehmer angeschlossen werden können. Die zur Verfügung stehende Wärme ist begrenzt, daher kann bei diesem Projekt leider auch nicht das ganze Ortsgebiet abgedeckt werden.

Nutzung von Abwärme statt eigenem Biomasseheizwerk

Im Gegensatz zu allen bisherigen Biomasseprojekten wird bei diesem Projekt die Abwärme eines bestehenden Heizwerkes genutzt. Die Nahwärme Hard GmbH betreibt also kein eigenes Heizwerk, sondern bezieht die Wärme von einer Verbrennungsanlage der Firma Biostrom ErzeugungsgmbH. Doris Steurer, Geschäftsführerin der Firma Biostrom: “Wir verbrennen in unserer Anlage unter strengen Umweltauflagen Altholz und erzeugen damit Ökostrom. Ein Teil der Wärme wird dabei in Kälte umgewandelt und von der Firma ALPLA im Werk Fußach zur Kühlung der Maschinen verwendet. Den Rest der Wärme können wir nun der Nahwärme Hard liefern und damit Gebäude beheizen.” Notwendig ist nur eine Technikzentrale zur Wärmeübergabe, Pufferung und Steuerung. Ebenfalls im Gebäude der Technikzentrale untergebracht ist ein Gaskessel, der die Wärmeversorgung bei Wartungsstillständen oder Störungen übernehmen kann.

1 600 t CO2-Einsparungen

“Nicht unwesentlich ist die Einsparung an fossilen Energieträgern. Bei der geplanten Wärmeabgabe von 7,7 Mio kWh werden mehr als 1.600 t CO2 eingespart” unterstreicht Bürgermeister Harald Köhlmeier den ökologischen Aspekt des Projekts. Weiters bedankte er sich für die engagierte Arbeit des schlanken Projektteams, das über die Sommermonate alles auf Schiene gebracht hat. Wenn das Wetter mitspielt, dann sollen spätestens bis Ende des Jahres die ersten Gebäude bereits mit Wärme versorgt werden.

Facts:
Betreiber: Nahwärme Hard GmbH
Wärmemenge: ca. 7,7 Mio kWh (das entspricht dem Energiebedarf von rund 500 Einfamilienhäusern)
Leitungslänge: ca. 5 km in der ersten Ausbaustufe
Investitionsvolumen: ca. Euro 2,6 Mio.
Geschäftsführer: Martin Fink
Gesellschafter: 32,5% Marktgemeinde Hard, 32,5% Biostrom GmbH, 25% Raiffeisenbank am Bodensee, 10% Martin Fink
Projektteam: Stefan Oberhauser (Projektleiter Fa. Wirkungsgrad)
Martin Fink (Geschäftsführer und Gesellschafter Nahwärme GmbH)
Peter Bildstein (Gemeinderat und Aufsichtsratsvorsitzender Nahwärme GmbH)
Doris Steurer (Geschäftsführerin Fa. Biostrom und Aufsichtsrat Nahwärme GmbH)
Bernhard Kathrein (Raumplanung Marktgemeinde Hard)
zeitweise ergänzt durch:
Walter Sternath (Vorstandsdirektor Raiffeisenbank am Bodensee und Aufsichtsrat Nahwärme GmbH)
Christian Häusle (Geschäftsführer Fa. Wirkungsgrad)

 

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