Baustart für OP-Spange und neue Intensivstation am LKH Feldirch
Mit einem Festakt wurde das derzeit größte Hochbauprojekt des Landes am Montag am Landeskrankenhaus Feldkirch eingeleitet. Damit setzt die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft nach intensiver und umfangreicher Planungsphase zukunftsweisende Schritte im Rahmen der Masterplanung am Schwerpunktkrankenhaus. 12 neue OP-Säle sowie eine Intensivstation für postoperative Patienten sind die medizinischen Prioritäten im Neubau.
Landesrat Christian Bernhard, KHBG-Geschäftsführer Dir. Dr. Gerald Fleisch und Prim. Dir. Dr. Peter Fraunberger, die Krankenhausleitung des LKH Feldkirch sowie zahlreiche Beteiligte, Mitarbeiter des Hauses, Bürgermeister Wilfried Berchtold und Vertreter der Stadt Feldkirch wie auch Anrainer waren zum feierlichen Baustart des Millionenprojektes am LKH Feldkirch geladen. Als besonderen Auftakt initiierten die Bauverantwortlichen eine gut abgesicherte Sprengung, die von allen anwesenden Gästen mit Applaus begleitet wurde.
In diesem dreistöckig geplanten Zubau im Süden des Krankenhauses werden bis Ende 2018 insgesamt 12 neue Operationssäle sowie eine neue Intensivstation und weitere Räumlichkeiten auf einer Fläche von ca. 11.000 m2 und einem umbauten Raum von ca. 42.000 m³ entstehen. Dieser Bau wird damit das größte Hochbauprojekt des Landes Vorarlberg mit einem Kostenrahmen von 56 Mio. Euro.
„In den letzten Jahren wurden bereits wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und Ausstattung des LKH Feldkirch wie beispielsweise der Neubau des Campus West (Pathologie), die Erweiterung der Strahlentherapie, der Neubau der Küche bzw. Versorgungsspange sowie diverse Umbauten im Bestand wie Neubau der Schockräume, der Stroke Unit, Ausbau der Augenabteilung und auch der Neubau eines fünften Operationssaales, gesetzt. Mit dem heutigen Startschuss zum Bau der OP-Spange neu erfolgt nun eine weitere, große und wichtige Investition zur Sicherung der medizinischen Versorgung am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch über mehrere Generationen hinaus. Es ist ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Gesundheitslandes Vorarlberg, zur Erhaltung und Steigerung der Attraktivität des Standortes Vorarlberg für medizinische und pflegerische Fachkräfte und vor allem ein deutliches Signal für eine zukunftsweisende Patientenversorgung in unserem Land“, freut sich Landesrat Christian Bernhard.
Sprengung zum Auftakt
Zu den Ehrengästen, die dem Festakt beiwohnten, zählten auch die Architekten Dipl. Ing. Gernot Thurnher und Dipl. Ing. Erich Gutmorgeth, die den Zubau geplant haben. Das Projektmanagement seitens des Bauträgers der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft besteht aus Dr. Norbert Kathan und seitens der Abteilung Hochbau des Amtes der Vlbg. Landesregierung aus Ing. Klaus Schedler. Nach den Ansprachen von LR Bernhard, Dir. Fleisch und LKH-Chefarzt Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer segnete Krankenhausseelsorger Dr. Peter Rädler die Baustelle mit der Bitte um einen unfallfreien Bauverlauf.
12 neue Operationssäle mit 16 Betten im Aufwachraum
„Derzeit werden am LKH-Feldkirch jährlich ca. 21.000 operative Eingriffe durchgeführt. Diese Anzahl ist alleine in den letzten 10 Jahren um über 25 % gestiegen. Zudem werden vermehrt große, zeitaufwändige Operationen durchgeführt, auch operative Fachdisziplinen erweiterten sich“, erklärt KHBG-Dir. Dr. Fleisch. „Das heißt, die operativen Kapazitäten sind ausgelastet – und wir müssen in die Zukunft planen: Die demographische Entwicklung der immer älter werdenden Bevölkerung sowie die zusätzlichen medizinisch-operativen Möglichkeiten werden einen Anstieg an Operationen bedingen, daher ist eine Ausweitung der operativen Kapazitäten am LKH Feldkirch notwendig geworden.“ Die bisherigen OP-Säle werden ab 2018 in die neue OP-Spange übersiedeln, die frei werdenden Flächen werden für zusätzliche Ambulanz- und Funktionsbereiche genutzt.
Neue Intensivstation: Intermediate-care-Unit IMCU
Gerade das LKH Feldkirch als Schwerpunktkrankenhaus für Vorarlberg muss grundsätzlich darauf achten, dass bei Bedarf Kapazitäten für Intensiv-Behandlungspatienten vorhanden sind. In den letzten Jahren betrug die Auslastung der anästhesiologischen Intensiv-Behandlungsstation über 80 %, das bedeutet eine Vollauslastung. Die Masterplanung sieht aus diesem Grund eine postoperative Überwachungsstation mit 12 Betten vor und schafft damit ausreichend Kapazitäten. Auch das Angebot an Aufwachbetten wird angepasst und auf 16 erweitert.
Weitere Nutzflächen im neuen Zubau
Die nuklearmedizinische Bettenstation befindet sich derzeit im östlichsten Baukomplex des LKH Feldkirch beim Zentralen Röntgeninstitut (ZRI). Die Bettenstation muss erneuert werden. Somit erhält die nuklearmedizinische Bettenstation 5 Einzelzimmer im 2. Untergeschoß des Neubaus. Auch ein neuer Speisesaal für die LKH-Mitarbeiter ist auf derselben Ebene vorgesehen, denn auch eine Flächen-Erweiterung ist aufgrund der gestiegenen Anzahl an Mitarbeitern dringend nötig. „Wir freuen uns über diesen Fortschritt unserer Zielsetzungen, der einerseits den bereits bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erleichterung und verbesserte Arbeitsbedingungen schafft, andererseits aber auch einen großen Vorteil für den Rekrutierungsprozess bedeutet, da ein modernes Vorarlberger Schwerpunktkrankenhaus für alle Beteiligten attraktiv ist“, so die KHBG-Geschäftsführer Dir. Dr. Gerald Fleisch und Prim. Dir. Dr. Peter Fraunberger bei der Eröffnung.
Zahlen/Daten/Fakten:
Masterplanung LKH Feldkirch
Bereits im Jahr 2003/04 startete die Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft mit einer langfristigen Zielplanung. Der nunmehr vorliegende Masterplan stellt einen langfristigen Bauentwicklungsplan für das LKH-Feldkirch dar. Nach einem EU-weiten Architekten-Wettbewerb 2005 wurden 2007 die Architekturbüros Gutmorgeth und Thurnher mit der Erstellung der Vorentwurfsplanung für das Gesamtprojekt beauftragt.
Die Umsetzung des Gesamtprojektes wurde in Vorbereitungsarbeiten und in verschiedene, zeitlich nicht fixierte Bauetappen aufgegliedert. Der Terminrahmen sieht für diese Bauetappen einen groben Realisierungszeitraum von etwa 15-20 Jahren vor.
Historischer Abriss LKH Feldkirch
Das LKH Feldkirch blickt auf eine zweigeteilte Vergangenheit zurück: ein „Krankenhaus der Stadt Feldkirch“ und ein „Landesunfallkrankenhaus“ (1972 Eröffnung).
1979 wurde die Vorarlberger-Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H gegründet, zeitgleich begann die organisatorische Zusammenführung der beiden getrennten Häuser in das Landeskrankenhaus Feldkirch.
Die Schwerpunktbildung wurde seit 1979 mit neuen medizinischen Angeboten vorangetrieben:
Neue medizinische Fachabteilungen:
- Neurochirurgie
- Plastische Chirurgie
- Kieferchirurgie
- Nephrologie/Dialyse
- Dermatologie
Neue diagnostische/ therapeutische Möglichkeiten:
- Computertomographie
- Magnetresonanztomographie
- Positronen-Emissions-Tomographie
- Nierenlithotripter
Räumliche Erweiterungen am LKH Feldkirch:
- 1986 bzw. 1992/1993 Zentrales Röntgeninstitut
- 1989-1993 Neubau Mehrzweckgebäude/Spange
- 1999/2000 Neubau Intensiv-Behandlungsstation
- 2006-2008 Neubau Pathologie
- 2007-2010 Erweiterung Strahlentherapie
- 2008-2010 Neubau Küche/Versorgungsspange
- Laufende Sanierungsmaßnahmen
Aktuelle Zahlen und Daten zum LKH Feldkirch
Das LKH-Feldkirch ist das Schwerpunktkrankenhaus des Landes Vorarlberg und umfasst 23 medizinische Fachabteilungen mit insgesamt 617 stationäre Betten, am Standort Feldkirch 551 Betten und in den angeschlossenen Abteilungen Interne Maria Rast, Schruns 34 Betten und Interne E, Rankweil, 32 Betten. Jährlich werden am LKH-Feldkirch ca. 40.000 Patienten stationär behandelt, 220.000 ambulante Behandlungen und ca. 21.000 operative Eingriffe durchgeführt.
Die Bestandsgebäude weisen zusammen insgesamt eine Netto-Grund-fläche von ca. 84.400 m² auf.
Quelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Delacher
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