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Baufirma kümmert sich um Nest für Mauersegler in Wien-Wieden

Trotz der Sanierungsarbeiten soll das Nest der Mauersegler erhalten werden.
Trotz der Sanierungsarbeiten soll das Nest der Mauersegler erhalten werden. ©Manfred Pendl / MA 22
Bereits seit 40 Jahren kehren immer wieder Mauersegler in das Nest zurück, das sie in der Fassade eines Wohnhauses in der Pressgasse in Wien-Wieden gebaut haben. Derzeit wird die Fassade renoviert - das Nest bleibt jedoch erhalten, heißt es von der dort tätigen Baufirma.

Die Hausfassade des Altbauwohnhauses in der Pressgasse wird renoviert, die Jungvögel sind jedoch bereits ausgeflogen. Wenn sie im nächsten Frühling wieder zurückkehren, werden sie dank des Einsatzes der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) und der dort derzeit tätigen Baufirma ihr Nest unversehrt und sauber vorfinden.

Anrainerin setzte sich für Mauersegler ein

Eine Anrainerin, die die Mauersegler seit vielen Jahren beobachtet, hatte vor Beginn der Bauarbeiten auf den Nistplatz aufmerksam gemacht. Der Leiter des Bauunternehmens erklärte sich sofort bereit, den Nistplatz zu belassen. Als besonderes Service für die Vögel veranlasste er sogar, dass der Nistplatz sorgfältig gereinigt wurde. Dafür wurde die Konsole herausgezogen, gereinigt, der Spalt offengelassen und die Konsole wieder an die Hausfassade montiert. So werden die Mauersegler nächstes Jahr wieder ein sauberes, parasitenfreies Nest vorfinden.

Mauersegler in Wien

Viele Altbauten in Wien weisen im Übergang der Fassade zum Dach sogenannte Konsolen auf. Mauersegler in Wien nützen diese Konsolen, sofern sie innen hohl sind und einen Spalt zum Durchschlupfen vorweisen, gerne als Nistplatz. In vielen Fällen werden geschlossene Konsolen zusätzlich mit einer Einflugsspalte für die Vögel versehen. Beispiele zeigen, dass dieser kleine Eingriff eine große Hilfe für Gebäudebrüter darstellen kann.

In den hohen Häusern der Stadt fühlen sich Mauersegler wohl. Zirka 5.000 Paare brüten jährlich in Wien. Gefahr droht den streng geschützten Mauerseglern in der Stadt vor allem durch den Verlust von Brutplätzen nach Sanierungen und beim Aufstellen von Baugerüsten.

Häufig mit Schwalben verwechselt

Mauersegler, die lateinische Bezeichnung laute Apus apus, sehen ähnlich aus wie Schwalben, sind aber etwas größer. Der Körper des Mauerseglers ist bis zu 18 Zentimeter lang, die Flügelspannweite beträgt bis zu 40 Zentimeter. Diese machen ihn zu einem wahren Flugkünstler.

Ein Mauerseglerpaar lebt zumindest für eine Saison zusammen und zieht zwei bis drei Vogelbabys auf. Während der Brutzeit sind die Mauersegler täglich bis zu 800 Kilometer weit unterwegs. Kaum ein anderer Vogel schafft eine solche Spitzenleistung. Beim Rückflug im Spätsommer nach Afrika bleiben die Vögel wochenlang ohne einzige Zwischenlandung in der Luft. Geschlafen wird kurz während des Flugs in den warmen Luftschichten weit über dem Boden.

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