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"Bauern sitzen auf Nadeln": FPÖ attackiert Regierung wegen Seuchen-Maßnahmen

Die FPÖ wirft der Regierung Versäumnisse beim Schutz vor der Maul- und Klauenseuche vor.
Die FPÖ wirft der Regierung Versäumnisse beim Schutz vor der Maul- und Klauenseuche vor. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Nach dem Auftreten der Maul- und Klauenseuche in Ungarn hat die FPÖ der Bundesregierung Zögerlichkeit im Krisenmanagement vorgeworfen.

Agrarsprecher Peter Schmiedlechner kritisierte am Mittwoch, dass es fast einen Monat gedauert habe, bis Maßnahmen ergriffen wurden: „ÖVP und SPÖ sind erst spät ins Handeln gekommen.“

Obwohl die Nachbarländer Ungarn und Slowakei das Virus nach eigenen Angaben unter Kontrolle gebracht haben, befinde sich Österreich laut Schmiedlechner weiterhin in einer kritischen Phase. Besonders scharf kritisierte er die Entscheidung, Importbeschränkungen zu lockern: Diese sei „unverantwortlich“.

FPÖ kritisiert Mangel an Vorbereitung für Ernstfall

Die FPÖ sieht erhebliche Defizite in der Krisenvorsorge. Laut Schmiedlechner sei nach wie vor unklar, welche konkreten Maßnahmen im Seuchenfall vorgesehen seien. Vor allem Landwirt:innen fühlten sich im Stich gelassen: „Die Bauern sitzen auf Nadeln“, so der Abgeordnete.

Es fehle an klaren Anweisungen für mögliche Keulungen betroffener Tiere und an technischen Schutzmaßnahmen wie sogenannten Seuchenteppichen an den Betriebseinfahrten. Die bisherige Untätigkeit der Regierung sei „patschert“ und „grob fahrlässig“, sagte Schmiedlechner wörtlich.

Regierung verteidigt sich bislang nicht

Eine Stellungnahme der Bundesregierung zu den konkreten Vorwürfen liegt bislang nicht vor. Die epidemiologische Lage in den betroffenen Regionen in Ungarn und der Slowakei wird aktuell weiter beobachtet. Fachleute warnen, dass trotz zurückgehender Infektionszahlen die Inkubationszeit bei MKS mehrere Wochen betragen kann – was eine späte Reaktion risikobehaftet macht.

(APA/Red)

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