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Bauchgefühl verhilft zu gerechteren Entscheidungen

Auch bei Entscheidungen zu komplexen Sachverhalten sollten Menschen stärker ihrem Bauchgefühl vertrauen.

Intuition verhilft laut einer Studie der Universität Halle meist zu einem gerechteren Urteil als sorgfältiges Abwägen. Dies gilt gerade für Menschen mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

“Je komplexer eine Entscheidung, desto mehr sollte man seiner unbewussten Informationsverarbeitung vertrauen”, glaubt die Psychologin Claudia Dalbert und nennt das Beispiel Wohnungssuche. Bei der Wahl zwischen mehreren Angeboten kalkulieren die meisten Menschen Mietpreis, Lage, Einrichtung und andere Faktoren. “Allerdings sind Entscheidungen auf der unbewussten Ebene vorteilhafter, denn sie führen zur objektivierbar besten Wohnung”, sagt Dalbert.

In einem Versuch prüfte sie die Rolle des Bauchgefühls beim Fällen gerechter Entscheidungen in einer konkreten fiktiven Situation: Vier Jugendliche brechen in ihre Schule ein und stehlen Klausurlösungen. Dabei werden sie erwischt. Als der Rektor die Schüler befragt, stellt sich heraus, dass einer an der Tür Wache hielt. Von den übrigen stiftete einer die anderen beiden zu dem Einbruch an.

Die Studienteilnehmer sollten über die Strafe urteilen, wobei manche spontan entschieden und andere sorgsam abwogen. “Bei spontanen Entscheidungen fallen die Unterschiede zwischen den einzelnen Tatbeteiligten im vorgeschlagenen Strafmaß größer aus”, sagt Dalbert. Ihre Erklärung: “Wir können unbewusst mehr Informationen verarbeiten und kommen daher zu besseren Vorschlägen.” Dies galt der Universität zufolge insbesondere für Menschen mit einem starken Gerechtigkeitssinn.

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