Bahnhof wird zum Lebensraum für Insekten

An der Zehentstraße, direkt am Bahnhof Rankweil, wurden rund 145 Meter Trockensteinmauern aus heimischem Sandstein errichtet, um Nistplätze für Insekten und Wurzelraum für Pflanzen zu schaffen. Zusätzlich sind Gehölze wie Burgenahorn, Kornelkirsche, Berberitze und Wildrosen als Nahrungsquelle für Insekten geplant – die Pflanzungen werden voraussichtlich in den kommenden Wochen abgeschlossen. Ergänzend zum naturnahen Grün werden Totholzstämme und Sandinseln installiert – beides wertvolle Nistmöglichkeiten für Insekten. Um die Pflege der naturnahen Flächen kümmern sich die Mitarbeiter des Rankweiler Bauhofs.

„Wildbienen sind besonders gefährdet“
Laut Bürgermeister Martin Summer – selbst Hobby-Imker – sind neben der Varroamilbe vor allem die zunehmende Verödung der Landschaft sowie der Einsatz von Pestiziden für das Massensterben von Insekten verantwortlich. Dabei würden laut einer kürzlich in der Schweiz veröffentlichten Studie 17 verschiedene Pflanzen ausreichen, um den meisten Bienenarten ein Auskommen zu bieten. Summer sieht vor allem die Wildbienen besonders gefährdet: „Durch die Nutzung der gleichen Blüten von Honig- und Wildbienen findet zunehmend eine Verdrängung von Wildbienen statt. Abgesehen davon können sich Wildbienen ohne geeignete Nistplätze nicht fortpflanzen. Deshalb sollten in der Landschaft zum Beispiel Totholz, offene Bodenstellen und sogar leere Schneckenhäuser vorhanden sein. Am Bahnhof Rankweil haben wir solche Nistmöglichkeiten geschaffen.“

Vorreiter bei naturnaher Begrünung
Die Marktgemeinde begrünt seit 2009 regelmäßig öffentliche Flächen im Ortsgebiet mit wilden Blumen und Gräsern – damit ist sie mittlerweile österreichweit zur Vorbildgemeinde geworden: Rankweil ist Vorarlberger Naturvielfaltgemeinde, Mitglied im Netzwerk blühendes Vorarlberg“ – einem Programm zur Förderung von Artenvielfalt und den Naturschutz – und veranstaltet jährlich im Rahmen der Veranstaltungsreihe „natuRankweil“ mehrere Exkursionen und Kurse zum Thema.

Wildbienen-Fest am Freitag, 27. April 2018, 16.00 Uhr
Trockensteinmauer an der Zehentstraße, Rankweil
Interessierte erhalten Informationen zu naturnaher Gartengestaltung. Für Bewirtung ist gesorgt.