Dass der Bahnausbau im Großraum Bregenz notwendig ist, steht mittlerweile außer Frage. Noch offen ist, wie dieser umgesetzt werden soll: Unterirdisch? Oberirdisch?
Um eine leistungsfähige, grenzüberschreitende Bahninfrastruktur auch in Zukunft sicherstellen zu können, besteht im Rheintal hoher Ausbaubedarf. Einer Studie von Land Vorarlberg und ÖBB zufolge wird im Unterland bis 2040 nicht nur ein zweites Gleis zwischen Bregenz/Hafen und Lochau-Hörbranz nötig sein, sondern auch ein drittes Gleis zwischen Bregenz und dem Güterbahnhof Wolfurt (bzw. Lauterach-Nord) sowie ein zweites Gleis zwischen Hard und Lustenau. In der Folge werden immer noch mehr Personen- und Güterzüge fahren – auch durch dicht besiedeltes Lauteracher Wohngebiet.
Bahnausbau ja, aber unterirdisch
Die Gemeindevertretung von Lauterach hat sich klar zu einem Ausbau des Bahnverkehrs im Großraum Bregenz bekannt, bevorzugt dafür jedoch eine unterirdische Lösung. Zusätzliche Bahninfrastruktur steht in Konkurrenz mit dem öffentlichen Raum, mit Wohnraum und der Natur. Ein oberirdischer Ausbau hätte für Lauterach weitreichende Folgen: Nicht nur die Lebensqualität würde durch zunehmende Lärmemissionen beeinträchtigt, auch die Möglichkeiten der Raumplanung würden massiv eingeschränkt.
Im Gegensatz dazu bringt eine Untertunnelung zahlreiche Vorteile, wie Bürgermeister Elmar Rhomberg verdeutlicht: „Die Wohngebiete in Lauterach, derzeit von der Bahn geteilt, könnten zusammenwachsen, die freigewordenen Flächen für Radwege oder gemeinschaftliche Projekte verwendet werden.“ Auch die Lärmentwicklung aufgrund des zunehmenden Personen- und vor allem Güterverkehrs wäre damit gegenstandslos. „Alles in allem ist die Unterflurlösung eine tolle Zukunftsvision für Lauterach, die unseren Lebensraum für Generationen aufwerten würde.“
Bilden Sie sich selbst eine eigene Meinung!
Zahlreiche stichhaltige Argumente sprechen dafür, die Bahn unter die Erde zu verlegen. In der aktuellen Diskussion, wie und wo die Schieneninfrastruktur tatsächlich ausgebaut werden soll, treffen jedoch verschiedenste Interessen aufeinander. Eine Informationsveranstaltung von mehramsee bietet nun allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich selbst eine Meinung zu bilden.
Unter dem Titel „Bahn unten? Bahn oben?“ werden am Montag, dem 7. November, im Hofsteigsaal in Lauterach verschiedene Varianten für den Bahn- und Mobilitätsausbau von Wolfurt bis Hörbranz vorgestellt und diskutiert. Daran nimmt auch Bürgermeister Rhomberg teil – seines Zeichens außerdem Sprecher der Interessensgemeinschaft „Unterirdischer Bahntrassenausbau im Großraum Bregenz“. Er schildert, was der Ausbau aus Sicht der betroffenen Gemeinden bedeutet. Und Frank Nenninger von der Karlsruher Schieneninfrastruktur GmbH zeigt auf, wie unterirdische Mobilität in der Stadt Karlsruhe umgesetzt wurde und welche Herausforderungen gemeistert werden mussten.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft sind alle Zuhörer:innen eingeladen, mitzureden und sich selbst eine Meinung zu bilden. Erwartet werden dazu unter anderem Landesrat Marco Tittler und Unternehmer Hubert Rhomberg.
Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten: https://www.bahnloesung.at.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.