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Bahn frei für die nächste Bau-Etappe an der Pipeline Bregenz

©VOL.AT/Zerlauth
In den vergangenen 20 Jahren wurde das Bregenzer Seeufer bis zum Schanzgraben neu gestaltet. Jetzt soll der Abschnitt bis zur Liegewiese in Lochau in Angriff genommen werden.
Bilder Pipelineprojekt Bregenz
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In der Vorarlberger Landeshauptstadt bewältigen über 20 Prozent der Bregenzerinnen und Bregenzer ihre alltäglichen Wege mit dem Fahrrad. Das Thema Mobilität ist für Bürgermeister Markus Linhart ein Schlüsselpunkt für die Entwicklung der Stadt Bregenz. Wie die Neue am Sonntag bereits berichtete liegen im Zuge des Fuß- und Radverkehrskonzepts die Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer im Fokus der Seestadt. Laut Linhart handle es sich bei diesem Mobilitätskonzept um ein Projekt, das sehr viele kleine, aber auch mehrere größere Veränderungen und Verbesserungen umfasst. Es beginnt beim Abschrägen von Gehsteigen und Randsteinen und endet bei Unterfangen wie dem aktuellen Vorhaben, der Trennung der Radfahrbahn vom Fußgängerweg an der Pipeline.

Die Initiative "mehramsee" befindet die Entflechtung des Rad- und Fußgängerverkehrs und der damit einhergehenden Gefahren- und Risikominimierung als eine "grundsätzlich sinnvolle Überlegung". Die Bregenzer Bürgerinitiative setzt sich für eine zukunftsträchtige Entwicklung der besonderen Kulturlandschaft Bregenz ein. Die zentralen Anliegen der Seestädterinnen und Seestädter sind die Entwicklung einer tragfähigen Gesamtverkehrslösung für die gesamte Region, der Ausbau einer leistungsstarken Bahn für Personen- und Güterverkehr, sowie den freien Bodenseezugang durch die Verlegung der Bahn in den Untergrund.

Es braucht mehr Platz

Die gesamte Länge des zu verändernden Areals beträgt ungefähr zwei Kilometer. Nun soll der erste Abschnitt, mit einer Länge von 500 Metern, umgebaut werden. "Platz schaffen" lautet die Devise. Es soll der Raum für den Radverkehr, für die Fußgängerinnen und Fußgänger, sowie für den Badegast erweitert werden. Da der Platz zwischen Bahngleisen und Seeufer beschränkt ist, muss die benötigte Fläche "vom See genommen" werden. Die Grüne Vizebürgermeisterin Sandra Schoch meint, dass aufgrund von Hochwasserstabilität die Bearbeitung des Seeabschnittes mit verbautem Gestein erfolgen muss. Das gesamte Projekt kostet an die 16 Mio. Euro, so Linhart. Der erste 500 Meter lange Abschnitt ist mit einer Summe von 4,1 Millionen Euro budgetiert. Laut dem Bregenzer Bürgermeister soll das Land Vorarlberg nach ersten Gesprächen das Pipeline-Vorhaben mit einer Förderung von ungefähr 50 Prozent unterstützen.

Die Initiative "mehramsee" kritisiert bei dem Vorhaben der Landentnahme vom Bodensee die mangelnde Darstellung von Alternativen. Als eigenes Beispiel nennen sie einen Holzsteg mit Stützvorrichtung, der parallel zum Betonweg laufen könnte. Dieser wäre vermutlich kostengünstiger und könnte jederzeit wieder abgebaut werden, so die Bürgerinitiative.

Herausforderung Bahnübergang

Einer der Fuß- und Radverkehrsknotenpunkte ist der Bahnübergang vom Hafengelände in die Stadt. Eine Brücke für den Radverkehr ist die aktuellste Lösung des Problems. Aufgrund einer vorgeschriebenen 6 Prozent Steigung für Radfahrbrücken wird dieses Unterfangen, zur Herausforderung. Als visionäres Vorbild nennt Markus Linhart hier die Radfahrbrücke "Bicycle Snake" in der Dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Wie dieser Eingriff in die Stadtarchitektur und in das Stadtbild angegangen wird, muss vorerst noch geplant werden. Dies ist einer der Kritikpunkte der Initiative "mehramsee". Sie fordern eine Planung durch externe Fachexperten und eine öffentliche Diskussion der Ergebnisse.

Die Alternative einer Unterführung, wie sie beim Bahnhof in Bregenz der Fall ist, wird bei der Vorarlberger Landeshauptstadt nicht gerne diskutiert, da Unterführungen bei der Bevölkerung nicht allzu positiv angenommen werden. Unterführungen funktionieren nur, wenn sie hochfrequentiert und belebt sind, so Bürgermeister Linhart. Eine unterirdische Querung sei hier nur die zweitbeste Lösung.

(Red.)

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