AA

Baghdatis sensationell im Finale

Marcos Baghdatis hat sich in einem denkwürdigen Halbfinale gegen David Nalbandian sensationell für das Endspiel der Australian Open qualifiziert. Der 20-Jährige trifft im Endspiel auf Roger Federer oder Nicolas Kiefer.

Der ungesetzte Zypriote rang den als Nummer vier gesetzten Argentinier nach 3:27 Stunden und einem 0:2-Satzrückstand mit 3:6,5:7,6:3,6:4,6:4 nieder. Der Shooting-Star spielt nun entweder gegen Topfavorit Roger Federer (SUI-1) oder Nicolas Kiefer (GER-21), die am Freitag aufeinander treffen.

Auch eine 2:0 bzw. 4:2-Führung des Masters-Cup-Siegers Nalbandian brachte den Außenseiter nicht aus dem Konzept. Baghdatis hat sich aus seinem Erfolgslauf ins Halbfinale eine gehörige Portion Selbstvertrauen mitgenommen, immerhin hat er mit u.a. Andy Roddick (USA-2/im Achtelfinale), Ivan Ljubicic (CRO-7/Viertelfinale) und zuvor auch Radek Stepanek (CZE-17/2. Runde) drei Gesetzte ausgeschaltet. Mit dem Sieg über Nalbandian hat er schon den dritten Fünfsatz-Sieg in der Tasche. Nur der Regen hätte dem Sensationsmann beinahe noch einen Strich durch die Rechnung gemacht: Als Baghdatis bei 5:4, 15:15 auf das Match aufschlug, sorgte ein Platzregen für eine 30-minütige Unterbrechung, in der dann doch das Dach auf dem Center Court geschlossen wurde. Der von einer Unzahl griechischer Fans angespornte Newcomer, nur Nummer 54 im Entry-Ranking, behielt aber auch nach der unfreiwilligen Pause die Nerven und servierte aus. Dann sank er auf die Knie und riss sich sein weißes Stirnband vom Kopf. “Ich muss erst einmal aufwachen aus diesem Traum”, stammelte er.

So wie Baghdatis der Mann mit den großen Emotionen war, so war dies auch für das zweite Halbfinale am Freitag von Nicolas Kiefer (im Duell mit Federer) zu erwarten. Allerdings ist Kiefer mit seinen Auftritten nicht zum Publikumsliebling, sondern zum Buhmann geworden. Auf dem Weg in sein erstes Grand-Slam-Halbfinale wurde er zum “bösen Buben”. Drei Mal wurde der 28-Jährige für seine Ausraster in Melbourne zur Kasse gebeten und um 5.000 Euro erleichtert. Im Halbfinale gegen Federer werden die Sympathien nicht auf seiner Seite sein. Dabei hätte er die Unterstützung der Zuschauer bitter nötig. Gegen Federer hat er seit Juli 2002 nicht mehr gewonnen. Insgesamt führt Federer im Head-to-Head mit 7:3.

Link zum Thema:
Australian Open

  • VOL.AT
  • Sport
  • Baghdatis sensationell im Finale