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Badehosen-Streit am FKK-Gelände

Im Straflandesgericht ist nun eine Verhandlung um einen Streit zu Ende gegangen, der sich an einer Badehose am FKK-Gelände in der Wiener Lobau entzündet hatte.

Ein 43-jähriger Wiener – seit Jahren passionierter Nudist – hatte dort am 28. Juli 2001 einem Mann einen Faustschlag verpasst, als dieser nicht ganz nackt ans Ufer geschwommen kam. Herr Erich, von Berufs wegen arbeitslos und in der Lobau für seine zahlreichen Tätowierungen, seine zwei Hunde und seinen nicht unbeträchtlichen Bierkonsum bekannt, fasste für die Körperverletzung sechs Monate bedingt aus.

„Es haben sich ja die Leute aufgeregt“, rechtfertigte sich der Beschuldigte vor Richter Hermann Fuchslehner. Bekleidete hätten in diesem Revier nichts verloren: „Es schickt sich nicht!“ Schuldeinsicht zeigte er keine: Erstens habe er dem Mann nur empfohlen, „sich an Feldstecher zu kauf’n, wenn’st Nackerte anschauen willst“. Zweitens habe er nicht wissen können, „welche Leute das sind. Das können ja auch welche vom andern Ufer sein“.

Trotz eines recht getrübten Vorlebens kam der 43-Jährige mit einer Bewährungsstrafe davon: Seit einem Unfall ist er gehbehindert, der Richter hält es für eher unwahrscheinlich, dass er zukünftig wieder Faustschläge verteilen wird. Das Urteil ist rechtskräftig.

Das „Opfer“ war übrigens nur wenige Minuten nach dem gegenständlichen Vorfall neuerlich Zielscheibe eines Angriffs geworden: Ein ebenfalls empörter Nacktbader hatte ihm das Jochbein gebrochen. Von diesem Täter kennt man nur den Vor- bzw. Spitznamen („Gertschi“). Er konnte nicht ausgeforscht werden.

Redaktion: Michael Grim

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