Die Coronazahlen steigen leicht. Die Sieben-Tages-Inzidenz, also die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, ist zuletzt nach einem längeren Abwärtstrend in Österreich wieder etwas nach oben geklettert.
Zudem verbreiten sich neue, offenbar ansteckendere Omikron-Subvarianten - allerdings auf niedrigem Niveau. BA.5 ist auch schon in Vorarlberg angekommen. Der Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien erwartet sich aber keine vergleichbare Situation wie in Portugal, wo die Zahlen wegen BA.5 deutlich angestiegen sind. "Dass wir vielleicht eine kleine Sommerwelle haben, will ich nicht ganz ausschließen", erläuterte der Experte bei "Vorarlberg LIVE."
Wien mit höchster Inzidenz
Am Dienstag betrug die österreichweite Inzidenz laut AGES-Dashboard 220. Spitzenreiter ist derzeit Wien mit einer Inzidenz von 357, Vorarlberg liegt bei etwa 207.
Bei BA.4 und BA.5 handelt es sich um Untervarianten des derzeit noch dominierenden BA2. Sie würden sich wahrscheinlich mittelfristig auch in Österreich durchsetzen, sagte zuletzt der Virologe Andreas Bergthaler von der Medizinischen Universität Wien und Akademie der Wissenschaften. Trotz wenigen genetischen Unterschieden zwischen BA.4 und BA.5 gebe es Anhaltspunkte dafür, dass vor allem BA.5 das Zeug zu größerer Verbreitung habe. International ließen sich starke Wachstumsraten von bis zu 15 Prozent von BA.4 und BA.5-Infektionen pro Tag beobachten. Das Gesundheitsministerium bezifferte den Anteil von beiden Untervarianten an den Fällen in Österreich zuletzt mit rund acht Prozent.
Virologe Nowotny erläuterte bei "Vorarlberg LIVE", dass der Anteil nur langsam ansteige. Österreich habe mit einer hohe BA.1 und BA.2-Welle zu tun gehabt. "Insofern ist ein bestimmter Schutz der Bevölkerung noch da. Aber dieser nimmt im Lauf der nächsten Wochen ab." Für den Experten ist das kein Grund zur Beunruhigung. Österreich verfüge über ein gutes Monitoringsystem, betont Nowotny. Notfalls müssten eben wieder Maßnahmen gesetzt werden. "Im Moment ist das aber noch nicht so." Was die Verläufe angeht, meint Nowotny: "Wir haben es eigentlich nicht mit einem schweren Krankheitsbild zu tun." Ausnahmen gebe es immer, besonders bei immungeschwächten Personen, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen.
In Vorarlberg zeigen jüngste Zahlen des Abwassermonitorings zur Viruslast keine Steigung, sondern einen gleichbleibenden Trend, praktisch eine Seitwärtsbewegung, sagt Christoph Scheffknecht, Leiter des Umweltinstituts. Ergebnisse der Sequenzierung auf Virusvarianten verdeutlichten aber auch hierzulande einen steigenden Trend beim Anteil von BA5 im Abwasser. Nach dem jüngsten Bericht dazu vom vergangenen Freitag, der sich auf Daten von vor zwei Wochen stützt, liegt er zwischen drei und zehn Prozent. In der Anfangsphase des Anstiegs seien die Messungen noch mit Unsicherheit behaftet, erklärt Scheffknecht die große Schwankung. "Auch in den verschiedenen Kläranlagen sind die Anteile unterschiedlich." BA.4 konnte im Vorarlberger Abwasser noch nicht nachgewiesen werden. Für das Monitoring werden insgesamt sechs Kläranlagen in untersucht. Sie bilden etwa drei Viertel der Bevölkerung ab.
Die gesamte Sendung
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VN/VOL.AT)
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