Marianne Hengl, Obfrau des Vereins zur Förderung körperbehinderter Menschen, beschreibt G. Rossmann bei der Laudatio zur Verleihung des Life-Award in Innsbruck wie folgt: Die Krankheit hat ihm vieles genommen, jedoch nicht seinen Mut, seine Phantasie, sein literarisches Talent, seine Sehnsucht zu lieben und seinen Willen zu leben.
Da G. Rossmann auch seine Hände nicht bewegen kann, und die Finger zum Teil gefühllos sind, ist es ihm nicht möglich, in Blindenschrift abgefasste Texte zu lesen. Dabei waren Bücher schon als Kind seine Leidenschaft. Die Stirn ist mittlerweile die sensibelste Stelle von G. Rossmanns Körper, denn sie ist die einzige Möglichkeit mit ihm in Kontakt zu treten, indem man die Buchstaben auf seine Stirn schreibt. Heute lebt G. Rossmann in einem Sozialzentrum in Satteins. Trotz seiner Krankheit liebt G. Rossmann Gesellschaft und freut sich auf die Lesungen seiner Werke. Für seine schriftstellerische Tätigkeit wurde ihm 1985 der Kulturpreis der Stadt Feldkirch verliehen, und 2003 wurde ihm der erste Life-Award zuerkannt. Bisher erschienen sind von ihm Welt im Fieber, Wahrheit blüht leise, Zur Insel sehen und Harte Straße.
Symptome treten meist im Pubertätsalter (13-14 Jahre) oder im Kindesalter (3-6 Jahre) auf. Die ersten Anzeichen der Krankheit sind Gang- und Gleichgewichtsstörungen sowie Koordinationsschwierigkeiten der oberen Extremitäten (langsame, unpräzise Bewegungen). In den meisten Fällen folgen Sprechschwierigkeiten, häufiges Kältegefühl in den Füssen und starke Ermüdung. Die fortschreitende körperliche Schädigung beschleunigt sich im Anfangsstadium, schwächt dann meistens etwas ab. Im Verlauf der Zeit nehmen die Gleichgewichtsstörungen so stark zu, dass der Rollstuhl unumgänglich wird. Trotz nachhaltigen Bemühungen in der medizinischen Forschung gibt es bis heute für die Betroffenen keine Heilungsmöglichkeiten.
Gabriele Tschütscher
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