In der Gemeindevertretungssitzung vom 10.12.2019 wurde ein Nachtrag zur Vereinbarung über den Betrieb der Bodenaushubdeponie zwischen der Agrargemeinschaft Beschling-Latz, der Firma Kessler bewegt´s GmbH und der Marktgemeinde Nenzing mit den Stimmen der Nenzinger Volkspartei und der Freiheitlichen Partei in Nenzing beschlossen. Es ist zu erwarten, dass sich das Schwerverkehrsaufkommen durch das Gemeindegebiet Nenzing dadurch weiter erhöht.
Verdoppelung des Gesamtdeponievolumens
Bei der Errichtung der Bodenaushubdeponie „Buachholz“ hat sich herausgestellt, dass abbaufähiges Grundgestein vorhanden ist. Daraufhin hat die Firma Kessler bewegt‘s GmbH um die Bewilligung für die Errichtung eines Steinbruchs angesucht, welche am 2.10.2019 von der Bezirkshauptmannschaft Bludenz genehmigt wurde.
Statt ursprünglich 400 000 m³ sollen durch den zusätzlichen Gesteinsabbau nun zukünftig zusätzlich 360 000 m³ Bodenaushub deponiert werden können. Von den zusätzlichen Erlösen wird die Marktgemeinde Nenzing 25 Prozent des Entgeltes erhalten.
Maximales Einbauvolumen bereits in 10 Jahren erreicht
In der ursprünglichen Vereinbarung von 2017 wurde mit einem Jahreseinbauvolumen von 20 000 m³ kalkuliert, womit die Deponie auf rd. 20 Jahre ausgelegt war. Nach unserem Kenntnisstand wird derzeit rd. 60.000 m³ jährlich eingebaut, was der Maximalmenge in der jetzigen Vereinbarung entspricht. In diesem Tempo wird die Deponie bereits wesentlich früher verfüllt sein, nämlich schon in rd. 10 Jahren. Und dann?
Auch das schon bisher starke Verkehrsaufkommen wird damit jedenfalls auf absehbare Zeit nicht reduziert!
Mehr Schwerverkehr in Nenzing zu erwarten
Der Vertrag wurde der Fraktion Grüne und Parteifreie erst eine Woche vor der Gemeindevertretungssitzung zur Verfügung gestellt und es gab keine weiteren Informationen für die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter. Die Vertreter der Fraktion Grüne und Parteifreie hätten sich gewünscht, dass vor einer Beschlussfassung ausführliche Informationen für den zu erwartenden Mehrverkehr (auch durch den Gesteinsabbau) vorgelegt werden.
Zumal das zu erwartende zukünftige Fahrverbot der Kessler LKW‘s durch die Gemeinde Frastanz den Schwerverkehr durch das Gemeindegebiet in Nenzing zusätzlich wesentlich erhöhen wird. Besonders bei einem so sensiblen Thema, wäre die frühzeitige und umfassende Information aus unserer Sicht sinnvoll.
Die Lebensqualität der Nenzingerinnen und Nenzinger sollte nicht aufgrund von kurzfristigen Erlösen für die Kassen der Agrargemeinschaften und der Gemeindekasse verkauft werden!
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