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Austria will Drucksituation gegen Altach "übertauchen"

Nach verpatztem Start ist die Gefühlslage im Lager der Austria schon früh im Saisonverlauf nicht die beste. Ein Punkt aus zwei Spielen lautet die magere Bilanz, das 0:4 in Wolfsberg ließ zuletzt die Alarmglocken schrillen. Der erst seit Sommer in Wien arbeitende Gerald Baumgartner steht mit seiner Mannschaft schon unter Druck. Am Samstag (19.00 Uhr) zählt gegen Liga-Rückkehrer Altach nur ein Sieg.
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Die Vorarlberger kehren nach fünf Jahren Pause wieder nach Wien-Favoriten zurück. In ihrem ersten und nach der Absage der Admira-Partie auch einzigen Saisonspiel setzte sich Altach gegen Sturm Graz mit 1:0 durch. Für Trainer Damir Canadi ist die Ausgangslage klar. “Die Situation bei der Austria ist, wie sie ist. Es liegt an uns, dies auszunutzen. Aber es macht die Aufgabe nicht schwerer und nicht leichter”, meinte der Wiener in den Reihen der Rheindörfler.

Für die mit dem Bus Richtung Osten reisenden Altacher spricht, dass der Aufsteiger bereits voll angeschrieben hat. “Es ist eine schwierige Situation, die wir übertauchen und ein Erfolgserlebnis holen müssen. Unser System wird greifen, davon bin ich zu hundert Prozent überzeugt”, meinte Baumgartner. “Wir müssen durch Siege Selbstvertrauen aufbauen, das sind normale Mechanismen”, betonte der Salzburger.

Dass Baumgartner nach dem schlechtesten Saisonstart der Violetten seit 2006 von Teilen des Austria-Anhangs bis hinauf zu Sponsor-Vertretern bereits in Frage gestellt wird, ärgerte dieser Tage auch sein Gegenüber Canadi. Dieser hinterfragte im Vorfeld der Partie die Personalpolitik der Wiener. Seine Aussage, wonach er im Sommer deshalb Gespräche mit der Austria abgebrochen habe, bemühten sich die Beteiligten am Tag darauf zu entkräften.

Laut Baumgartner habe sich Canadi am Donnerstagabend telefonisch bei ihm gemeldet und von einem Missverständnis gesprochen. Austria-Manager Markus Kraetschmer meinte, er habe sich “gewundert” über die Aussagen. “Gespräche kann man nur abbrechen, wenn sie stattfinden”, erklärte Kraetschmer. Mit Canadi habe es bei der Suche nach einem neuen Trainer keine Unterredungen gegeben.

Dem ungeachtet, sprach Thomas Parits Baumgartner dezitiert das Vertrauen aus. “Wir brauchen für unser System eine gewisse Zeit, in der Vorbereitung hat es gut geklappt. Diese Linie ziehen wir durch, für uns ist das kein Thema”, meinte der wegen seiner Transferpolitik in der Kritik stehende Sport-Vorstand auf die Drucksituation für den Neo-Coach angesprochen. Am Dienstag hatte Parits die Mannschaft zur Rede gestellt. Er sprach von einem Pflichtsieg gegen Altach.

Baumgartner hatte nach dem WAC-Spiel von einer “Kopfwäsche” für einige Profis gesprochen. Am Freitag wiegelte er ab. “Wir müssen anfangen, viele Dinge besser zu machen. Ich erwarte, dass die Mannschaft fokussiert ist”, erklärte der 49-Jährige. In Kärnten habe man sich im Angriff ungefährlich und in der Abwehr anfällig präsentiert. Daran sei intensiv gearbeitet worden: “Die Spieler waren einsichtig bei der Analyse. Das zeigt mir, dass sie es verstanden haben.”

Verzichten muss die Austria auf den gesperrten Innenverteidiger Vance Sikov, der erst verpflichtete Israeli Omer Damari darf aufgrund einer fehlenden Arbeitsbewilligung noch nicht einlaufen. Der Angreifer dürfte kommende Woche gegen Wiener Neustadt im Kader stehen. In die Start-Elf aufrücken könnten James Holland und Marco Meilinger, die laut Baumgartner Optionen sind.

Bei Altach fehlt der Spanier Cesar Ortiz aufgrund von muskulären Problemen. Neben Canadi haben außerdem Sportdirektor Georg Zellhofer sowie die Profis Hannes Aigner, Patrick Salomon, Ronald Gercaliu und Philipp Netzer violette Vergangenheit. Bei der Austria hat Altach in bisher sechs Bundesliga-Spiel bei fünf Niederlagen und einem Torverhältnis von 3:13 jedenfalls noch nie gewonnen. Für Canadi zählt ohnedies nur eines: “Ich will sehen, dass die Mannschaft alles für den Sieg tut.”

(APA)

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