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Austria Lustenau auch bei Aufstieg nicht als Großeinkäufer

Lustenau - Austria Lustenau strebt zum 100-Jahr-Jubiläum des Clubs eine Rückkehr in die Fußball-Bundesliga an.

Die Lustenauer gehen in der Erste Liga mit acht Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger St. Pölten ins Frühjahr. Große Veränderungen würde auch der Aufstieg nicht notwendig machen, meinte Clubpräsident Hubert Nagel. Die Mehrausgaben für den Kader würden mit TV-Geldern und Zuschauereinnahmen leicht zu kompensieren sein.”Es ist einfacher, oben zu wirtschaften als in der Erste Liga”, versicherte Nagel. “Es kommen viel mehr Gelder herein, ohne auch nur einen Fuß zu bewegen.” Sportlich sei der Unterschied zwischen den beiden höchsten Spielklassen nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jahren. “Mit den hinteren fünf Teams der Bundesliga könnten wir problemlos mithalten”, meinte Nagel.

“Ich glaube an diese Spieler”

Daher will er die Mannschaft auch im Aufstiegsfall im Sommer nicht großartig umkrempeln. “Ich glaube an diese Spieler, also müssten wir nicht viel tun. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht punktuell verstärken werden”, erklärte Nagel. Für den im Sommer zum deutschen Zweitligisten FC Ingolstadt abwandernden brasilianischen Linksverteidiger Danilo Soares etwa muss ein Ersatz gefunden werden.

Der Rest des Erfolgsteams von Trainer Helgi Kolvidsson soll gehalten werden. Mit dem Aufstieg würde sich auch der Fokus der Vorarlberger Fußball-Öffentlichkeit wieder mehr auf Lustenau richten – trotz der jüngsten Investitionen des Ligrivalen Altach. “Wenn wir aufsteigen, dann wird es für Altach nicht einfacher”, sagte Nagel. Mittelfristig seien auch zwei Vorarlberger Clubs im Oberhaus vorstellbar. “Auf längere Sicht aber eher nicht.”

Altach als gefährlichster Rivale

17 Runden vor Schluss liegen die Lustenauer 15 Zähler vor dem viertplatzierten Lokalkonkurrenten. “Vom Potenzial her ist Altach wahrscheinlich unser gefährlichster Rivale”, meinte Nagel. “Wenn wir die 15 Punkte hergeben, sind wir aber selber schuld.” Bereits im Ländle-Derby in der zweiten Frühjahrs-Runde am 1. März in Lustenau könnte eine richtungsweisende Entscheidung fallen.

Der Aufstieg wäre für die Austria eine “riesige Sache”, feiert sie 2014 doch ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum. Schon von 1997 bis 2000 waren die Lustenauer im Oberhaus vertreten. 13 Jahre später scheint die Rückkehr so nah wie noch nie. “Wir haben gezeigt, dass man auch in der zweiten Liga überleben kann. Einfach ist das aber nicht”, versicherte Nagel. Die konstant hohen Zuschauerzahlen machten es trotz Fehlen eines potenten Hauptsponsors möglich.

“Prädestinierter Club für zweite Liga”

In den vergangenen Jahren war auch Geduld gefragt. “Solange wir unter den Top 15 in Österreich waren, habe ich mir keine Sorgen gemacht. Alles darüber ist ein Ausreißer nach oben”, sagte Nagel. “Nüchtern betrachtet wären wir eigentlich ein prädestinierter Club für die zweite Liga. Aber wir möchten die Chance nützen. Ried hat bewiesen, dass man auch als kleinerer Club eine gute Rolle spielen kann.”

Die Rieder haben sich hinter den Großclubs Salzburg, Austria und Rapid Wien sowie Sturm Graz als fünfte Kraft im österreichischen Fußball etabliert. Die Oberösterreicher waren 2005 ins Oberhaus zurückgekehrt. Nun sind die Lustenauer die großen Gejagten im Aufstiegsrennen. “Ich bin lieber acht Punkte vorne als acht Punkte hinten”, versicherte Nagel. “Man wird es uns aber nicht einfach machen.” (APA)

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