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Ausstellung „Von Hugo bis dato“ im Palais Liechtenstein

Das Palais Liechtenstein in Feldkirch mit dem neu errichteten Dachausstieg.
Das Palais Liechtenstein in Feldkirch mit dem neu errichteten Dachausstieg. ©Alexander Ess, Veröffentlichung honorarfrei
Seit Samstag, 24. März ist im Palais Liechtenstein die Jubiläumsausstellung der Stadt Feldkirch „Von Hugo bis dato“ zu sehen. Auf 800 m2 präsentieren sich Exponate und Geschichten die einen Bogen von 1218 bis heute spannen. Zahlreiche Schwerpunktführungen erwarten die Besucherinnen und Besucher. 

Samstag, den 24. März eröffnete im Palais Liechtenstein die Jubiläumsausstellung „Von Hugo bis dato“, die anlässlich der 800 Jahre Feierlichkeiten der Stadt Feldkirch bis 25. November 2018 zu sehen sein wird. Unter den Leitthemen Humanismus, Buch, Grenze und Zeit versammeln sich in insgesamt 23 Räumen und auf zwei Etagen Erinnerungen, Episoden und Exponate der Stadt. „Feldkirch hat viel zu erzählen. Mit der Ausstellung wollen wir Erzählräume, Erinnerungsräume und Diskussionsräume schaffen und in direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern treten“, erklärt Dr. Hans Gruber, Stadtbibliothekar und Projektleiter der Ausstellung und ergänzt: „Feldkirch war und ist eine Stadt der Bildung und des Buches. Feldkirch war und ist Grenzstadt. Feldkirch ist historisch eine Stadt der Uhren und der Zeitkompetenz. Und schließlich ist Feldkirch ein guter Boden für humanistisches Denken, vor allem unter der Fragestellung: Wie können wir den Menschen besser machen? Für uns war es naheliegend, diese Merkmale auch in kleinteiligen Themen der Ausstellung zu verweben.“

Von Geschichten aus der Vergangenheit bis zu Fragen der Zukunft

„Die Ausstellung versteht sich als Erinnerungscollage und erhebt als solche keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, betont Hans Gruber. Der weitgehende Verzicht auf eine historische Chronologie, auf Herrschaftsgeschichte und auf Ereignisgeschichte schafft Freiräume in der Ausstellung – für Geschichten der Vergessenen, der unscheinbar Gebliebenen oder der Marginalisierten. Neben zahlreichen Exponaten wie dem Freiheitsbrief von 1376, der Urkunde von 1218 oder der Monstranz von Hieronymus Münzer werden auch Lebensgeschichten dokumentiert – wie jene der Varieté-Tänzerin Therese Zauser, die im Frauenkonzentrationszentrum Ravensbrück ermordet wurde oder Vorarlbergs erster Architektin Adelheid Gnaiger. Mit ihren persönlichen Schicksalen erhält die Stadtgeschichte vielfältige Gesichter.

Das Konzept der Kuratoren Dr. Hans Gruber, Bruno Winkler und Mag. Robert Gander zielt darauf ab, nicht nur die Vergangenheit darzustellen, sondern auch die Gegenwart abzubilden und Fragen der Zukunft aufzuwerfen. „So ist etwa die Eingemeindung der umliegenden Dörfer und nunmehrigen Stadtteile Feldkirchs ein Thema, das bis heute nachwirkt. Drei Künstlerinnen beschäftigten sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Stadtteile bzw. ihrer Bewohnerinnen und Bewohner“, erläutert Dr. Hans Gruber. „Genauso wichtig ist uns auch der Blick in die Zukunft – junge Projektgruppen haben sich mit dem historischen und gegenwärtigen Erscheinungsbild Feldkirchs auseinandergesetzt und präsentieren ihre Ergebnisse in eigens gestalteten Räumlichkeiten.“

„Architektonisches Ausrufezeichen“: Panorama-Scheibe auf dem Dach

Die Ausstellung „Von Hugo bis dato“ integriert auch das Palais Liechtenstein selbst in ihr Schaukonzept. Bisher nicht zugängliche Räume werden geöffnet und die Stadtbibliothek bleibt in laufendem Betrieb. Eine neu errichtete Plattform – das „Architektonische Ausrufezeichen“ – ermöglicht einen Ausstieg aufs Dach und bietet eine Panoramasicht über die Häuser Feldkirchs. „Kaum ein anderes Gebäude in Feldkirch blickt auf eine so eindrucksvolle Geschichte zurück wie das Palais Liechtenstein. Als Ort unserer Jubiläumsausstellung zeigt sich das Gebäude in neuem Glanz – nicht zuletzt aufgrund des spektakulären architektonischen Ausrufezeichens, das einen spannenden Blick über unsere Stadt eröffnet und auch von außen als sichtbares Zeichen auf die Bedeutung des Hauses hinweist“, führt Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold aus.

Angebot der Kunstvermittlung

Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, hat die dafür engagierte Kulturvermittlerin Mag. Heidi Kurz für den gesamten Zeitraum unterschiedliche Kunstvermittlungs- und Besucherangebote konzipiert. „Hierzu zählen Themen- und Schwerpunktführungen für alle Altersgruppen genauso wie geführte Stadtspaziergänge oder Workshops und Familiennachmittage. Bei den Schwerpunktführungen begleiten Experten unterschiedlicher Bereiche durch die Ausstellung und fokussieren auf ein Thema – beispielsweise gibt es Führungen zu Humanismus, Kunst, Büchern oder Architektur. Ergänzend dazu bieten wir mit der Reihe ‚Bsundrigs um Fünf´ Gelegenheit, einzelne Aspekte und Räume der Ausstellung näher zu betrachten und in verborgene Geschichten einzutauchen. Während des gesamten Zeitraums gibt es zudem eigens konzipierte museumspädagogische Programme und Führungen für Kinder-, Schüler- und Jugendgruppen“, so Projektleiter Dr. Hans Gruber.

 

Factbox

Die Ausstellung „Von Hugo bis dato“ ist von 24. März bis 25. November 2018 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags 10 bis 20 Uhr.

Angebote von Führungen für Erwachsene, Schulen, Kindergärten, Senioren, Vereine und Gruppen: Buchungen unter ausstellung@feldkirch.at oder Telefon +43 5522/304-1279. Informationen und Broschüren zur Ausstellung, zur pädagogischen Vermittlungsarbeit für Schulen und Kindergärten sowie zum Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien sind online zu finden unter http://www.feldkirch800.at/.

Ergänzend zur Ausstellung ist eine mehrbändige Sammlung zur Geschichte Feldkirchs erschienen, die im Ausstellungsshop oder im Buchhandel erhältlich ist.

 

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