Kustos Nicolaus Buhlmann verwies bei der Eröffnung am Montagabend darauf, dass das Chorherrenstift mit über 300.000 Bänden die größte nicht-staatliche Bibliothek in Österreich sei. Präsentiert werden nun ausgewählte Schätze wie das “Klosterneuburger Riesenantiphonar”, ein vierbändiges Werk mit Texten und Gesängen des Stundengebetes, das in den Jahren 1420 bis 1424 in böhmischer Notation für die Liturgie der Chorherren geschrieben wurde, und der von Ladislaus Sunthaym auf Pergament-Tafeln verfasste Babenberger-Stammbaum.
Sonderausstellung im Stift Klosterneuburg
Die Ausstellung ist in vier Themenbereiche gegliedert. Die von den Meistern der Wiener Hofwerkstätten im Klosterneuburger Skriptorium illuminierten Handschriften Anfang des 15. Jahrhunderts veranschaulichen die Nähe des Stiftes Klosterneuburg zum Habsburgischen Königs- bzw. Kaiserhaus.
Weiters werden die Buchmaler vorgestellt, die Mitte des 15. Jahrhunderts Klosterneuburger Mess- und Stundenbücher ausgestalteten – sie waren auch für den späteren Kaiser Maximilian I. tätig. Teil drei ist dem Meister des Breviers für Kaiser Friedrich III. gewidmet, der einige Inkunabeln für Klosterneuburg ausgeschmückt hat.
Kunstvoll gearbeitete Originaleinbände aus dem 15. Jahrhundert runden die Präsentation ab. Die Erfindung des Buchdrucks hatte nicht das Ende der Zunft bedeutet – weiterhin wurden u.a. die farbigen Großbuchstaben am Beginn der Kapiteln händisch eingesetzt und Ornamente beigefügt.
Ausstellung als Teil einer internationalen Reihe
Die Schau ist Teil einer international ausgerichteten Ausstellungsreihe zur gotischen Buchmalerei in Kooperation mit der University of Harvard, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Handschriftenzentrum Leipzig. Weitere Ausstellungsorte sind die Österreichische Nationalbibliothek, die Universitätsbibliotheken Salzburg und Graz, die Studienbibliothek Linz sowie weitere sieben Bibliotheken in Deutschland.
(APA/Red)
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