Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich setzt sich seit seiner Gründung 1958 für die Überwindung von Armutserkrankungen wie der Lepra ein. Anfänglich stand punktuelle Hilfe vor Ort im Vordergrund, etwa mit Medikamenten-Lieferungen. In den vergangenen Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt auf gezielte Beiträge zur Stärkung von Gesundheitssystemen in Ostafrika. Das Aussätzigen-Hilfswerk investiert jährlich knapp eine Million Euro in langfristige angelegte Veränderungsprozesse. Das Werk arbeitet als katholische Stiftung mit Sitz in Bregenz.
Die Franziskanische Leprahilfe wurde 1978 von Alois Haidvogel gegründet. Er legte in allen österreichischen Postämtern Erlagscheine auf, um Leprakranken zu helfen. Die kleine Organisation hat ihren Sitz in Hörsching. Seit ihrer Gründung unterstützte sie verschiedene Gesundheitsprojekte unter anderem auf Madagaskar, in Tansania, Nigeria und dem Kongo mit jeweils bis zu 15.000 Euro jährlich.
Entwicklung braucht Veränderung
„Nach 38 Jahren ist die Übergabe der Aufgaben der richtige Schritt“, ist Franz Grömer, Leiter der Franziskanischen Leprahilfe, überzeugt. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich werde die Projekte weiterführen und dabei auch neue Akzente setzen. Sie könnten nun evaluiert und stärker auf eine nachhaltige Entwicklungsarbeit ausgerichtet werden. „Das ist uns als kleine, vollständig ehrenamtliche Organisation gar nicht möglich gewesen“, betont Grömer.
Der Kuratoriumsvorsitzende des Aussätzigen-Hilfswerks, Pfarrer Mag. Edwin Matt, sieht in der Übernahme eine Chance für beide Organisationen: „Mit der Übernahme können wir die Projekte deutlich besser aufeinander abstimmen und wirksamer werden“. Nur dadurch können Entwicklungserfolge bewahrt und Gesundheitssysteme insgesamt verbessert werden. Gemeinsam könnten auch die Spenderinnen und Spender künftig besser betreut werden.
Bewusstsein bei Spendern schaffen
Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich trägt das Spendengütesiegel. Zuwendungen sind steuerbegünstigt. Matt will zudem „wegkommen von der reinen Spendenakquisition. Wir möchten das Bewusstsein fördern, dass unser Lebensstil hier in Österreich Einfluss auch auf die Lebensbedingungen anderswo hat und gemeinsam wirksam werden“.
Der Nationalvorsteher des Säkularordens der Franziskaner (OFS), Mag. Dr. Alfred Obermair, sieht den Zusammenschluss ganz im Geiste der Franziskanischen Gemeinschaft: „Der Heilige Franziskus dient uns als Beispiel, nicht nur Not zu lindern, sondern unser eigenes Leben neu auszurichten.“
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