Auschwitz-Befreiung vor 80 Jahren: Gedenken im Wiener Parlament und am Heldenplatz

Über eine Million Menschen wurden dort ermordet, bevor die Rote Armee am 27. Jänner 1945 das Lager befreite. Der Jahrestag wurde Jahrzehnte später zum öffentlich begangenen Holocaust-Gedenktag. In Österreich findet neben der Gedenkveranstaltung am Heldenplatz heuer auch eine im Parlament mit Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) statt.
Gemeinsam mit dem zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner (ÖVP) bzw. der dritten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP) hat Rosenkranz zu einer Diskussionsveranstaltung ins Parlament eingeladen. Sprechen werden weder er noch die zahlreichen Abgeordneten, die an der Veranstaltung teilnehmen. Stattdessen diskutieren Schüler und Schülerinnen mit der Zeitzeugin Erika Freeman.
Mehrere Hundert Gedenken am Wiener Heldenplatz
Die Israelitische Kultusgemeinde kritisierte in den vergangenen Monaten scharf, dass mit Walter Rosenkranz ein Freiheitlicher und Burschenschafter an der Spitze des Nationalrats steht. So wurde der Nationalratspräsident etwa von der jüdischen HochschülerInnenschaft daran gehindert, mit einer Kranzniederlegung am Judenplatz der Opfer der Novemberpogrome zu gedenken, nachdem er zuvor von der IKG explizit nicht zur Veranstaltung bei der Shoah-Namensmauer eingeladen worden war. Auch an Sitzungen des Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus wollte die IKG nicht teilnehmen, sofern diese wie gesetzlich vorgesehen von Rosenkranz geführt werden. Der Burschenschafter meinte daraufhin, "durchaus zu überlegen", für seine Stellvertreter zur Seite zu treten. Dies hatte er auch schon kurz nach seiner Wahl angekündigt.
Wie schon in den vergangenen Jahren wird auch am Heldenplatz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung der Plattform "JetztZeichenSetzen", bei der Nachfahren von Auschwitz-Überlebenden sprechen werden. Neben einem jüdischen Chor wird der Opfer auch mit einer Kranzniederlegung gedacht. In den vergangenen Jahren nahmen an der Veranstaltung 300-500 Menschen teil, aufgrund des Jubiläums rechnen die Veranstalter heuer mit einigen hunderten mehr. Dort wird auch die IKG durch Vizepräsidentin Claudia Prutscher vertreten sein.

Van der Bellen bei Gedenkfeier in Auschwitz
IKG-Präsident Oskar Deutsch wird wie auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und zahlreiche andere Staatsspitzen bei der offiziellen Gedenkveranstaltung im Lager in Auschwitz anwesend sein. Regierungschef Alexander Schallenberg ist am Montag aufgrund des EU-Rats in Brüssel und wird in Auschwitz von Kanzleramtsministerin Susanne Raab (beide ÖVP) vertreten.
"In solchen Güterwaggons brachten die deutschen Nazis Menschen hierher. Diese Waggons verbanden Ghettos und Verstecke mit dem Ort des Todes", sagte Piotr Cywiński, Direktor des Auschwitz-Museums als der Waggon erstmals auf der Rampe ausgestellt wurde.
(APA/Red)
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