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Aus Freundschaft wird Erfolg

©VfB Hohenems Damen
Drei Jahre nach ihrer Gründung feiert die Damenmannschaft des VfB Hohenems ihren bislang größten Erfolg: 18 Spiele, 18 Siege, der Titel in der Landesliga und der Aufstieg in die Vorarlbergliga.

Was 2022 als Idee von fußballbegeisterten Freundinnen begann, ist heute ein Projekt mit sportlicher Perspektive. Ein Blick hinter die Kulissen eines bemerkenswerten Aufstiegs.

Aller Anfang ist schwer

Als im Sommer 2022 eine Gruppe junger Frauen, allesamt Freundinnen, erstmals gemeinsam trainierte, ahnte niemand, wie schnell daraus eine Erfolgsgeschichte werden würde. "Die Idee kam von den Mädchen selbst", erinnert sich Rudi Wolfgang, sportlicher Leiter der Damenabteilung beim VfB Hohenems. „Sie haben einfach angefangen zu trainieren, dann kam die Frage: Können wir eine eigene Mannschaft gründen?“

Patricia Müller übernahm als Spielertrainerin, der Einstieg erfolgte direkt in der Vorarlbergliga. Die erste Saison wurde zur Lehrstunde: kein Punkt, viele klare Niederlagen. Doch aufgeben war nie ein Thema. „Wir haben mit voller Überzeugung weitergemacht. Es gab keinen einzigen Gedanken, das Projekt zu beenden“, so Wolfgang. Parallel wurde der Unterbau aufgebaut, mittlerweile spielen 48 Mädchen in drei Altersklassen für den VfB.

Martinovic bringt Erfolg ins Herrenried

Nach dem Abstieg in die Landesliga ging es kontinuierlich bergauf. Im Sommer 2024 folgte mit der Verpflichtung von Trainer Zoran Martinovic ein echter Glücksgriff. Er kam nicht allein, gemeinsam mit ihm wechselte auch Stürmerin Livia Klocker vom FC Doren nach Hohenems. Martinovic erkannte sofort das Potenzial. „Ich habe gesagt: Wenn ich Livia mitbringe und wir ein bisschen intensiver trainieren, dann kann da was gehen“, so der erfahrene Coach.

Zoran Martinovic übernahm mit der Spielzeit 2024/25 das Zepter bei den Hohenems-Damen. ©VfB Hohenems Damen

Im Training setzte er gezielt auf Technikarbeit: „Passspiel und Ballannahme waren am Anfang sehr ausbaufähig. Jetzt können wir von hinten bis vorne saubere Kombinationen spielen.“ Das Ergebnis: eine bisher perfekte Saison. 18 Spiele, 18 Siege, der Aufstieg war früh besiegelt.

Doch Martinovic bleibt bescheiden: „Nur 30 Prozent sind Trainerarbeit, 70 Prozent ist die Mannschaft. Ich bin kein Trainer, der den Erfolg für sich beansprucht.“

Die Lebensversicherung

Ein ganz zentraler Baustein für den Erfolg ist Livia Klocker. In nur 15 Spielen erzielte sie 49 Tore. „Nein, damit habe ich nie gerechnet“, gibt die Stürmerin ehrlich zu. „Ein Vereinswechsel ist immer ein Risiko, aber mit Zoran verstehe ich mich seit Jahren sehr gut, das war der Hauptgrund für meinen Wechsel." Auch ihre Teamkolleginnen haben es ihr leicht gemacht.

„Wir sind eine Einheit geworden, haben uns das alles hart erarbeitet. Vor einem Jahr hat dieses Team noch Spiele 0:20 verloren, jetzt steigen wir verdient auf.“

Blick nach vorn

Für die kommende Saison will man sich zunächst in der Vorarlbergliga etablieren. Während Rudi Wolfgang vom Ziel „obere Tabellenhälfte“ spricht, denkt Trainer Martinovic schon weiter: „Ich sehe uns mittelfristig im vorderen Tabellendrittel – mit gezielten Verstärkungen, etwa zwei Spielerinnen aus der Schweiz, ist das realistisch.“ Auch der Kern der Mannschaft bleibt beisammen, der Trainer ebenso. Und Livia Klocker? „Ich bleibe, zumindest vorerst. Ich will die Mannschaft in die Vorarlbergliga begleiten, aber was danach kommt, lasse ich offen.“

(VOL.AT)

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