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Augenmerk auf die Innenstadt

Vier Kandidaten, zwei Moderatoren und rund 300 Gäste – bei der großen Podiumsdiskussion im Wirtshaus zur Fohrenburg blieb gestern Abend kein Platz frei.
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Die Bürger der Alpenstadt nutzten die Chance nur zu gerne, die drei Bürgermeister-Anwärter Arthur Tagwerker (SPÖ), Karin Fritz (Offene Liste Bludenz) und Joachim Weixlbaumer (FPÖ) im direkten Schlagabtausch mit Amtsinhaber und Titelverteidiger Mandi Katzenmayer (ÖVP) zu erleben. Welche Ziele will der sich zur erneuten Wahl stellende Stadtchef künftig verfolgen? Was wollen seine Herausforderer anders machen? Die Moderatoren Dr. Christian Ortner (VN) und Raphaela Stefandl (ORF) legten den Fokus genau auf die brennenden Fragen, die in der Bludenzer Bevölkerung seit langem teils heftig diskutiert werden. So rückte das Thema Aufwertung und Belebung der Innenstadt schnell in den Mittelpunkt. Stichwort: Innenstadt-EKZ „Kronenhaus“. Bürgermeister Mandi Katzenmayer bekräftigte, dass „wir knapp davor stehen, dass endlich ein ganz modernes Einkaufszentrum mitten in der Stadt entstehen wird“. Die erforderlichen Kaufverträge mit Spar für die Liegenschaft und Immobilie seien gleichsam unter Dach und Fach. „Die Umsetzung dieses enorm wichtigen Projekts kann nun konkret angegangen werden.“ Dagegen herrschen bei Arthur Tagwerker und Karin Fritz noch Zweifel. „Hoffentlich bleibt es diesmal nicht wieder nur bei einer Ankündigung.“ Überhaupt gelte es die Innenstadtentwicklung mit klar formulierten Zielen endlich umfassend anzugehen. Das fehle seit Jahren. Joachim Weixlbaumer stellte heraus, dass „nicht alles nur am Kronenhaus festgemacht werden darf“. Er plädierte etwa für eine Ausdehnung der Gratisparkzeiten. Das wiederum ist für Katzenmayer ein falscher Weg. „Wir sind mit moderaten Parkgebühren bislang sehr gut gefahren. Außerdem fließen die Einnahmen wieder zurück in die Wirtschaft.“ Unterstützung kam dabei von Karin Fritz: „Die Menschen bringt man nicht wegen Freiparkens in die Stadt, sondern dann, wenn das Angebot stimmt.“ Sie fordert den Bau einer gut erreichbaren Parkgarage, die auch das Wohnen in der Stadt wieder attraktiver mache. Die Fronten klar abgesteckt wurden unter den vier Spitzenkandidaten dann, als es um die Möglichkeiten für Betriebsansiedelungen ging. Während der Stadtchef auf das gewidmete Tränkeweg-Areal am Osteingang von Bludenz verwies und von „aktuell drei ansiedlungswilligen Betrieben“ sprach, brachte der SPÖ-Spitzenkandidat das Paschg-Gebiet in Brunnenfeld ins Spiel. Tagwerker: „Hier muss es einen Dialog zwischen Grundeigner und Stadt geben, der darauf abzielt, in Etappen ein funktionierendes Betriebsgebiet zu schaffen.“ Unverständnis erntete er da von allen anderen Kandidaten am Podium. Das Gebiet befinde sich in Privatbesitz und die Eigentümer würden nicht daran denken, die Gründe zu verkaufen. „Außerdem gilt es diese landwirtschaftlich wertvollen Böden für künftige Generationen zu sichern“, betonte Karin Fritz. Die Herausforderungen im Bereich Wirtschaft seien groß, räumte Katzenmayer ein. Dennoch seien die Kommunalsteuereinnahmen in Bludenz konstant, das zeuge von Qualität und Sicherheit der Arbeitsplätze. 

“VN”-Umfrage: Ihre wichtigsten Anliegen für die Weiterentwicklung der Stadt Bludenz?

Bgm. Mandi Katzenmayer, ÖVP

Für mich steht das gelebte Miteinander in Bludenz im Mittelpunkt. Nur miteinander können wir die wichtigen Vorhaben wie die Attraktivitätssteigerung unsere Innenstadt oder die Verbesserungen unserer Kinderbetreuung sowie im Gesundheitsbereich umsetzen.

Karin Fritz, OLB

Bludenz soll wieder ein lebendiges Zentrum mit hoher Lebensqualität werden. Dazu gehören ein attraktives Einkaufszentrum, hochwertige Märkte, Geschäfte und Lokale, mehr Angebot für junge Menschen und mehr Kultur. Für Familien möchte ich die Kinderbetreuung verbessern.

Joachim Weixlbaumer, FPÖ

Wir müssen die Integrationsdefizite offensiv angehen. Bludenz braucht kein Minarett und keine Parallelgesellschaft, sondern das stärkere Einfordern von Integration. Ich will nicht, dass unsere Kinder die bildungspolitische Zeche für die Deutschdefizite der Migranten bezahlen.

Arthur Tagwerker, SPÖ

Ich trete für die Bereitstellung geeigneter Betriebsflächen zum Erhalt und zur Ansiedlung wachstumsorientierter Betriebe ein. Auch die Belebung der Innenstadt hat Priorität. Weitere Ziele sind die Erhöhung der Sicherheit sowie die Verstärkung der Integration von Migranten.

Weitere Podiumsdiskussionen:

1. März: Lustenau, Reichshofsaal
3. März: Feldkirch, Rösslepark
8. März: Dornbirn, ORF-Studio
9. März: Bregenz, Gösser
Jeweils von 19.30–21 Uhr.

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