Die Netzhautgefäße zeigen sehr früh Veränderungen, die später auch im übrigen Körper ablaufen, sagte der Augenarzt Georg Michelson von der Augenklinik der Universität Erlangen am Freitag auf dem Medizinerkongress der Medica-Messe in Düsseldorf.
Dieses durch Studien wissenschaftlich belegte Phänomen werde jetzt erstmals in der Kooperation mit Herzspezialisten, Augenärzten und Allgemeinmedizinern zur Vorbeugung nutzbar gemacht, erklärte Michelson. Risiken für Herz, Hirn, Augen oder Nieren seien damit früher einschätzbar und etwa durch mehr Bewegung oder gesündere Ernährung zu verringern.
Bei dem Projekt talkingeyes&more würden Fotos vom Augenhintergrund in eine elektronische Patientenakte kopiert. Hier werde dann eine Computeranalyse der Blutgefäße angefertigt und den Experten zur Auswertung zugesandt. Die Bilder sind oft motivierend, berichtete der am Projekt beteiligte Nürnberger Kardiologe Martin Laser. Wer sehen könne, wie es um seine Blutgefäße bestellt ist, der nehme seine Medikamente regelmäßiger und sei eher bereit zu einer Änderung des Lebensstils.
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