Dadurch würden die Österreicher nämlich “dort getroffen, wo es ihnen wirklich weh tut”. In einem Brief an die APA appellierte er daher an “nationale und internationale Sportveranstalter und Sportverbände, ÖsterreicherInnen bis auf weiteres nicht mehr zu berücksichtigen”.
Grund für seinen Aufruf bilde der Umstand, dass es “in einer auf Quoten bedachten, von Sport und Society dominierten Talkshowdemokratie zur Zeit leider leicht möglich” sei, mit dem “richtigen Siegerlächeln” an die Macht zu kommen, “egal welcher ideologische Sumpf sich dahinter verbirgt”. Sport werde in Österreich wesentlich zur Verbreitung von Nationalismen gebraucht und dominiere das Fernsehprogramm, so der Schriftsteller.
Nicht zuletzt diene der Sport auch, so Franzobel weiter, zur Festigung von Regierungen. So hätte auch Hitler noch 1936 Olympische Spiele veranstalten dürfen. Erst ein internationaler Sport-Boykott wäre in der Lage, weiten Kreisen der Bevölkerung zu zeigen, dass “mit dieser Regierung eben nicht alles in Ordnung” sei.
Österreich sei “kein Land von dopinggeblähten, kugelrunden Schifahrern und (optisch nicht zu unterscheidenden) Schifahrerinnen”, schrieb Franzobel weiter. Auch sei es kein Land voller Nazis, allerdings sei “europäischer Patriotismus mit einer Regierung, die teilweise faschistisches und humanitätsverachtendes Gedankengut” vertrete, nicht vereinbar, begründete er seinen Aufruf.
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