Nach dem Musicalerfolg “La La Land” 2016 bringt das Duo aus Jungfilmer Damien Chazelle und Leinwandliebling Ryan Gosling mit “Aufbruch zum Mond” nun gleichsam das Gegenteil auf die Leinwand: “First Man”, so der Originaltitel, ist das ebenso detaillierte wie langatmige Porträt von Neil Armstrong, der 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Ab Donnerstag im Kino.
Aufbruch zum Mond: Kurzinhalt zum Film
In seinen zweieinhalb Stunden fokussiert Chazelle vor allem auf die Person des Ingenieurs Neil Armstrong (Gosling), der zu Beginn der 1960er noch als Testpilot für Flugzeuge arbeitet, während seine Frau Janet (Claire Foy) mit den beiden Kindern Rick (Gavin Warren) und Karen (Lucy Stafford) die liebende Familie im Hintergrund bildet. Als Tochter Karen jedoch an einem Tumor stirbt, bricht für Armstrong die Welt zusammen.
Und so entscheidet er sich, die Welt zu verlassen und sich für das Mondprogramm der NASA zu bewerben. Die verbliebene Familie zieht nach Houston, wo Armstrong die Ausbildung zum Raumfahrer durchläuft – ein Programm, das immer wieder von Rückschlägen und Todesfällen unter den Kollegen gekennzeichnet ist. Dessen ungeachtet macht sich Armstrong 1969 an der Seite seiner Kollegen Buzz Aldrin (Corey Stoll) und Mike Collins (Lukas Haas) mit der Apollo-11-Mission auf den Weg zum Mond. Und es wird deutlich: So klein war der Schritt für diesen Menschen gar nicht.
Aufbruch zum Mond: Die Kritik
Die Stärke von “Aufbruch zum Mond” liegt jedoch nicht in der Charakterzeichnung. Armstrong verschließt sich gegenüber seinem Umfeld, was Gosling nicht viel mehr Möglichkeiten lässt, als konsterniert dreinzuschauen, was er aber ausgiebig tun darf. Ungleich stimmiger gestalten sich da die Aufnahmen aus den klaustrophobischen Raumkapseln. Das Gefühl der Ausgesetztheit, Enge vermittelt Chazelle auf dieser audiovisuellen Reise höchst authentisch – wovon er selbst leider zu begeistert ist, weshalb dasselbe Stilmittel wieder und wieder zum Einsatz kommt.
Wenn dann endlich die eigentliche Reise zum Mond ansteht, ist der Zuschauer der ewig gleichen Abfolge bereits überdrüssig. Man ist mitreisend, mitreißend ist der Gesamtfilm jedoch nicht mehr. Das Konzept der tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten trägt dann doch nicht über zweieinhalb Stunden. Leider hat Chazelle, dem das selbstironische “La La Land” den Titel des jüngsten Oscar-Regisseurs aller Zeiten bescherte und der mit “Whiplash” das fesselnde Porträt eines Außenseiters vorlegte, erstmals nicht selbst das Drehbuch verfasst. Ein Fehler, verläuft das für ihn typische Spiel der Tempi hier im bräsigen Nichts, gerät das Gesamtkonstrukt deutlich zu lang.
So landete “First Man” auch eher einen Fehlstart beim Auftaktwochenende hin, spielte er an den nordamerikanischen Kinokassen doch “nur” 16,5 Millionen Dollar (14,3 Millionen Euro) ein. Vielleicht hätte ja die eine oder andere Musicalnummer zur Auflockerung zwischendurch geholfen.
(APA/Red)
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