VN: Es stehen nur mehr drei DTM-Rennen an und du hast neun Punkte Vorsprung. Was hast du für ein Gefühl, packst du den Titel?
Scheider: Ich glaube fest an mich, ich habe mir den Vorsprung hart erarbeitet. Es ist der größte Vorsprung, den ich seit dem zweiten Saisonrennen habe, und das beruhigt doch ziemlich. Auf der anderen Seite sind noch 30 Punkte zu vergeben und passieren kann schnell mal etwas. Wir müssen uns jetzt alle sehr konzentrieren, dürfen uns nicht zurücklehnen. Der relativ komfortable Vorsprung erlaubt es mir aber, mir die drei noch ausständigen Rennen einzuteilen und auch notfalls mal auf Punkte zu fahren.
VN: Du hast im Vorjahr deinen Teamkollegen Mattias Ekström beim Titelgewinn unterstützt, mehrmals gute Positionen für ihn hergegeben. Heuer ist Stallregie ausdrücklich verboten. Wie sieht da eine mögliche Hilfe deiner Teamkollegen jetzt in der Praxis aus?
Scheider: Bisher wurde mir heuer noch in keinem Rennen wirklich geholfen und dennoch liege ich recht klar vorne, was mich deshalb auch etwas stolz macht. Die Gangart wird jetzt sicherlich härter und es wird sich zeigen, ob mir Ekström, Tomczyk oder Kristensen helfen können. Sie sind aber alle professionell genug, dass sie es gegebenenfalls richtig anstellen werden.
VN: Du bist jetzt der Gejagte. Ist das ein enormer Druck, der für dich neu ist?
Scheider: Die konstanten Leistungen haben Vertrauen in meine Person, aber natürlich auch eine gewaltige Erwartungshaltung bewirkt. Das ist ein Druck, den ich in dieser Form bisher tatsächlich noch nicht kannte. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein gutes Gefühl, der Gejagte zu sein. Ich werde auf “maximale Attacke” gehen, um die Jäger hinter mir zu lassen und freue mich auf das nächste Rennen in Barcelona am kommenden Wochenende.
VN: Es gibt Stimmen, die sagen, dass, wenn dein Ex- und Schumacher-Manager Willi Weber vor ein paar Jahren dein wahres Potenzial richtig erkannt hätte, auch du ein Kandidat für die Formel 1 gewesen wärst.
Scheider: Ich bin kein Hätti-Wäri und denke nicht mehr an die Vergangenheit zurück. Freilich freut es mich aber, wenn es solche Stimmen gibt. Und: Wer weiß schon, was mein Arbeitgeber Audi in Zukunft noch alles machen wird?
VN: Du wohnst jetzt gut ein dreiviertel Jahr mit deiner Lebensgefährtin Jasmin und eurem gemeinsamen Sohn Loris Romeo im neuen Domizil am Lochauer Pfänderhang. Wie habt ihr euch inzwischen eingelebt?
Scheider: Wir fühlen uns in unserer neuen Umgebung wirklich alle sehr, sehr wohl. Das Klima mit den Nachbarn ist besser, als es in Altach der Fall war. Meine Nachbarn behaupten auch, dass ich heuer nur deshalb so schnell bin, weil ich nun auf dem Berg wohne.
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