Neun Wochen Ferien sind vorbei und nicht nur in den Schulen, sondern auch in den Kindergärten dieses Landes kehrt der Alltag zurück. Ein Alltag, der in Götzis jedoch nicht alltäglich ist. Denn 27 Kinder erleben und leben dort tagein, tagaus die Natur. Ich starte heuer mit meinem Waldkindergarten in das zweite Jahr, freut sich Elisabeth Schwab. Die Idee, einen Waldkindergarten in Vorarlberg zu eröffnen, entstand im März 2008: Ich sah die letzten fünf Minuten einer TV-Reportage über einen Waldkindergarten und wusste sofort, dass ich so etwas auch machen will, erinnert sich die Götznerin.
Eine sehr stressige Zeit
Da in Vorarlberg und Tirol keine Ausbildungen in diesem Bereich angeboten werden, entschied sie sich für eine Ausbildung als Walderzieherin und Naturpädagogin in Freiburg. Neben der Schule begann die naturverbundene Kindergartenpädagogin bereits mit dem Aufbau des Waldkindergartens. Konzepte schreiben, Anträge ausfüllen und Gespräche mit der Gemeinde standen neben dem Vollzeitjob im Kindergarten Sonderberg in Götzis und der Ausbildung auf dem Tagesprogramm. Es war eine sehr stressige Zeit, und wenn ich es noch einmal machen würde, würde ich eine Ausbildung nach der anderen machen und nicht alles gleichzeitig, so Schwab. Doch ihr Einsatz hat sich gelohnt. Im Herbst 2009 öffnete der Waldkindergarten mit einer Gruppe von 18 Kindern seine Pforten auf dem Gelände des Sunnahofs. Mit dem Sunnahof haben wir nicht nur einen tollen Standort, sondern auch einen perfekten Partner für uns gefunden. Wir können mit den Kindern jederzeit in den Bauernhof zu den Tieren und haben auch mit Menschen mit Behinderungen Kontakt einfach alles, was man sich wünschen kann. Keine Wünsche offen lässt auch die Umgebung des Sunnahofs. Diese ist sehr wichtig für Elisabeth Schwab und ihre zwei Kolleginnen, denn sie verbringen jeden Tag mit den Kindern in der Natur. Da ist Abwechslung und Kreativität gefragt. Im Wald können die Kinder spielen, herumtollen und die Natur kennenlernen. Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu erlernen, steht im Mittelpunkt der naturpädagogischen Arbeit und diese ist wetterunabhängig: Wir sind mit den Kindern immer an der frischen Luft. Die Eltern wissen, auf was sie sich einlassen und werden auch informiert, welche Kleidung ihre Kinder für den Alltag im Wald benötigen. Aus diesem Grund spielt es für uns auch keine Rolle, ob es heiß, kalt, trocken, nass oder verschneit ist. Im ehemaligen Sennhüsle das vom Waldkindergarten renoviert und eingerichtet wurde, wird nur gekocht, und wenn es regnet, gegessen.
Bildung kommt nicht zu kurz
Wer glaubt, dass im Waldkindergarten der Gemeinde Götzis das Bildungsprogramm aufgrund der Aktivitäten zu kurz kommt, irrt sich. Denn Schulvorbereitung und Sprachförderung stehen neben vielen anderen Bildungsaktivitäten genauso auf der Tagesordnung wie die Zeit in der Natur. In dieser verbringt Elisabeth Schwab auch einen Teil ihrer Freizeit, denn Wandern und Skifahren sind Hobbys von ihr. Das Bedürfnis, nach der Arbeit spazieren zu gehen, ist verschwunden. Da gönn ich mir lieber ein paar Stunden Ruhe zu Hause.
Zur Person
Elisabeth Schwab – Leiterin des Waldkindergartens in Götzis
Geboren: 11. Mai 1979
Hobbys: Wandern, Skifahren, Freunde treffen, Ausbildung
Familie: ledig
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