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Auf den Wald muss man sensibilisiert werden

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Jürgen-Thomas Ernst (Autor) war am Freitag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Jürgen-Thomas Ernst (Autor) war am Freitag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
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Jürgen-Thomas Ernst (Autor) war am Freitag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".

Vorarlberger Autor Jürgen-Thomas Ernst ist von Beruf Förster und Waldpädagoge: In seinem neuen Buch "Geheimnisse des Waldes" versammelt er alles, was er an Wissen in 25 Jahren Berufstätigkeit zusammengetragen hat - und was eigentlich jeder von uns wissen sollte. Wie man Feuer macht, welche Pflanzen man wie verwerten kann - und wie man das alles auch Kindern beibringt (Stichwort: Waldspielplatz). Der Wald ist gefährdet und schützenswert, die Basis für das Leben auf der Erde.

Wo es im Wald nach Mandarinen riecht

Oftmals fallen einem bei einem Waldspaziergang nicht die Besonderheiten der Natur auf. Das passiert, weil Menschen die verborgenen Schätze im Wald nicht kennen oder wenig auf sie sensibilisiert sind. Genau aus diesem Grund hat der Vorarlberger Förster Jürgen-Thomas Ernst sein Buch „Geheimnisse des Waldes“ geschrieben. Darin ist sein Wissen von über 25 Jahren Berufstätigkeit versammelt. Unter anderem erklärt er, wo es im Wald nach Mandarinen riecht und welche Pflanzen gegen Kopfschmerzen helfen. "Es gibt Geheimnisse, die man am Anfang nicht sieht und dafür sensibilisiert sein muss. Genau das bringe ich den Menschen bei", erläutert er in der Sendung "Vorarlberg LIVE".

Die ganze Sendung:

"Ich mache sehr viele Führungen für Kinder und dabei sage ich immer: Der Biber hat nie Kopfschmerzen, weil er ernährt sich gerne von Weiden und in diesen Weidenästen ist derselbe Stoff, der in den Tabletten gegen Kopfschmerzen steckt." Das haben früher sogar die Ägypter verwendet. Auch das Geheimnis rund um den Mandarinenduft im Wald lüftet Ernst: "In Wolfurt gibt es ganz viele Weißtannen. Wenn man ihren Ast zerreibt in den Fingern, dann duftet es nach den Mandarinen und Zitrus." Einen Schuss an Extrawissen hat der Autor auch vermittelt: Wie man früher vor Kerzen und Petroleum Feuer gemacht hat. Die Antwort liegt verborgen in den Kiefern: "Man hat ihre abgestorbenen Äste abgesägt, weil diese reines Harz Anteil haben. Das war früher der Brennstoff." Seit über 25 Jahren gibt der Förster Waldführungen für Kinder und Erwachsene. Dabei versucht er sie auf eine spielerische Art für ihre Umgebung zu sensibilisieren. "Ich dahte mir am Anfang, dass es nicht nötig ist, aber mit dem Computerzeitalter hat sich die Situation drastisch geändert", erzählt er. "Die Kinder sind nicht mehr in den Wäldern oder kommen nicht mehr so oft hin. Ich hatte Kinder im Kindergartenalter, die noch nie in einem Wald waren." Das beruhigende sei aber, dass die Kleinen sich shcnell anpassen und sich sogar ihre Motorik verbessert.

Die stabilsten Wälder sind Mischwälder

Angesichts der Klimaerwärmung stellt sich die Frage, wie es den Wäldern in Vorarlberg geht. Der Waldpädagoge beruhigt aber: "Sie leiden sicher, aber dadurch, dass wir hier Mischwälder gibt, sind wir gut aufgestellt. Sie können gut mit der Änderung umgehen." Die stabilsten Wälder sind Mischwälder, weil die Wurzeln der Bäume mehrere Fächer des Bodens abdecken. Deswegen sinkt die Gefahr bei Überschwemmungen. In seinem nächsten Buch möchte Ernst genau diese Thematik aufgreifen.

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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