Hohenems. Bereits im 19. Jahrhundert kamen Adel, reiche Bürger und Intellektuelle nach Davos. Nicht zuletzt der berühmte Schriftsteller Thomas Mann, der sich von dem eleganten Luftkurort zu seinem berühmten Roman „Der Zauberberg“ inspirieren ließ. Davos war auch der Ausgangspunkt einer geschichtsträchtigen Reise, die von Prof. Rudi Hirnböck ehrenamtlich und mit großem Engagement geleitet wurde. Mit der Rhätischen Bahn ging die Fahrt durch die Zügenschlucht nach Filisur. Kurz nach der Station Wiesen erreicht man das Wiesener Viadukt, erbaut 1906 bis 1909. Mit einer Höhe von 89 Metern und einer Länge von 210 Metern ist dieses Meisterwerk der alpinen Bahnbautechnik eines der größten Brückenbauwerke der Schweiz.
Der Bergbau
Rudolf Hirnböck erläutert dass der Bergbau in Graubünden alt ist und möglicherweise bis in vorrömische Zeit zurück reicht, wie Ausgrabungen unter anderem in Padnal bei Savognin gezeigt haben. Soweit er urkundlich belegt ist, und das ist er erst seit dem Mittelalter, war er selten lohnend. Immerhin wurde durch die Initiativen der Bergwerksunternehmer, vor allem der Geschlechter von Salis, von Planta und von Sprecher, dem von Kriegen und Seuchenzügen geplagten Landvolk willkommene Arbeit vermittelt. In diesem Zusammenhang sind auch die Walserzüge und -besiedlungen in Graubünden und in Vorarlberg zu verstehen, haben diese doch Niederlassungsorte bevorzugt, wo Bergbau betrieben wurde. Es zeichneten sich zwei intensive Bergbauperioden in früheren Jahrhunderten ab. Eine erste vom 15. bis ins 17. Jahrhundert sowie eine zweite anfangs bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Abbaugebiete erstreckten sich über den ganzen Kanton, doch haben sich einige besonders ergiebig gezeigt. Es sind dies vor allem das grösste Blei- Zink-Bergwerk am Silberberg bei Davos, die Manganerzvorkommen im Oberhalbstein, die Eisen- und Kupfervererzungen im Oberland bei Trun, Obersaxen, Ruis und Andiast, die Eisen- und Kupfergruben im Avers und in Ursera bei Andeer, die Gold-und Pyritabbaue am Calanda. die Blei- und Kupfergruben Taspin bei Zillis, die Bleiglanz- und Zinkblendevorkommen am Bleiberg bei Schmitten und im Scharltal im Engadin.
Romanik, Gotik und Barock
Von Filisur bringt der Bus die Teilnehmer ins kleine Straßendorf Schmitten wo am exponierten Kirchenhügel die Kirche St. Luzius steht. „Grabungen und Restaurierungen lassen die bewegte Baugeschichte dieses kleinen Juwels bis gegen Ende des ersten Jahrtausends zurückverfolgen.
Die daneben stehende Pfarrkirche Allerheiligen (1470/90) wurde im Zuge der Gegenreformation barockisiert“, wie Rudolf Hirnböck berichtet. In Lantsch / Lenz auf einem schönen Hochplateau erhebt sich die kleine Marienkirche mit ihren Wandmalereien und dem spätgotischen Flügelaltar. Eine Besonderheit stellen die schmiedeeisernen Grabkreuze des Friedhofes dar.
Karl Borromäus
Schon relativ früh machte sich der Einfluss des Zürcher Reformators Zwingli in Graubünden bemerkbar, zunächst über seinen Freund, den Abt von Pfäfers, Russinger, der sich später allerdings wieder von ihm abwandte,sowie über den Maienfelder Landvogt Martin Seger. Treibende Kraft der Gegenreformation war der Mailänder Bischof und Hohenemser Schutzpatron Karl Borromäus. Die von ihm einberufene Institution der Kapuzinermissionare gab der katholischen Reform und Gegenreformation in Graubünden ihr besonderes Gepräge. (BET)
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