Neben rund 7.000 qualifizierten Skilehrern sind derzeit laut aktuellen Medienberichten in Tirol ebenso viele unterwegs, die keine notwendige Ausbildung haben. Der Verband hat dort nun die Kontrollen ausgeweitet. Doch wie ist die Situation im Ländle?
"Eine ziemlich große Zahl"
"In Vorarlberg haben wir das Thema leider auch", erklärt Conny Berchtold auf VOL.AT-Anfrage. Der Schwarzenberger ist Obmann des Vorarlberger Skilehrerverbandes. Konkrete Zahlen zu nennen, sei allerdings "völlig illusorisch". "Auch die Zahlen aus Tirol sind Schätzzahlen, die also nicht hundertprozentig so stimmen", meint Berchtold. "Viele ist immer relativ. Ich weiß auch nicht, wie die Tiroler auf die Zahl von bis zu 7.000 kommen." Es werde aber festgestellt, dass es in Vorarlberg "eine ziemlich große Zahl" sei.
Einzelne und organisierte Gruppen
"Bei uns ist der Hotspot am Arlberg oben, wo wir natürlich auch mit Kontrollen versuchen, dem ein bisschen Herr zu werden", erklärt Berchtold. Einzelfälle gebe es sicher überall in Vorarlberg. "Nur es ist eben schwierig, hier überhaupt tätsälich jemanden festzunageln", verdeutlicht er. Die illegalen Skilehrer unternähmen alles, um im Falle einer Kontrolle herauszukommen und nachzuweisen, dass sie keinen Unterricht erteilen.
"Aber es ist auch bei uns ein heißes Thema", so der Verbandsobmann. "Das sind Einzelne, die früher Skilehrer waren und das jetzt illegal machen, auch solche, die den Ausflugsverkehr nicht anmelden und einfach kommen und Skilehrer mitbringen", gibt Berchtold zu verstehen. Es gebe auch untereinander organisierte Skilehrergruppen, die ihre Dienste ohne Genehmigung anbieten.
"Möglichkeiten der Kontrolle überschaubar"
Es gebe viele Leute, die mit Gästen Ski fahren, gibt Berchtold gegenüber VOL.AT zu verstehen. Man sehe ihnen nicht an, ob sie im Ausflugsverkehr legal oder illegal unterwegs seien, ob sie über eine Skischule legal angemeldet seien. "Natürlich nimmt es zu, weil die Möglichkeiten der Kontrolle überschaubar sind und sie nie die Wirkung haben, dass man es stoppen oder massiv rückgängig machen kann", gibt er zu verstehen. Man könne aber ein Umfeld erzeugen, in dem die Betroffenen unsicher seien, wenn sie illegal "Skilehrern", da jederzeit ein Kontrolleur kommen könnte. Ob es wirke oder nicht, liege beim Einzelnen.
Hinweise von Skischulen
"Unser Kontrolleur ist regelmäßig unterwegs, auch speziell in den Hochsaisonen, in den Wochen, in denen viel los ist", so Berchtold. "Da kommen die Hinweise von den Skischulen, dass hier wieder viele unterwegs sind, von denen man nicht weiß, was es für Leute sind." Der Kontrolleur sei dann vor Ort und versuche, die Lehrer ohne Qualifikationen und Genehmigung zu erwischen. "Er kontrolliert dadurch natürlich auch Skilehrer, die ganz legal angemeldet sind, Einzelkonzessionierte oder Skilehrer aus Skischulen und findet ab und zu tagtäglich auch solche, die schwarz Skilehrern", schildert er.
Anzeige an Bezirkshauptmannschaft
Diese schwarzen Schafe würden dann angezeigt, erklärt Berchtold. Die Anzeige erfolgt an die zuständige Bezirkshauptmannschaft, dann läuft ein Verwaltungsstrafverfahren gegen die Betroffenen. Die Zahl der Anzeigen sei von Jahr zu Jahr unterschiedlich. "Das sind jetzt nicht überbordend viele, weil damit man jemanden tatsächlich anzeigen kann, muss man schon auch Beweise liefern können", so Conny Berchtold gegenüber VOL.AT.
Schlimme Folgen für "Illegale"
Berchtold sieht in Skilehrern ohne Qualifikationen vor allem ein Sicherheitsrisiko: Die heimischen Skischulen seien organisiert und versicherungstechnisch abgesichert. "Die haben alle eine entsprechende Haftpflichtversicherung. Dort gibt sich der Gast in gesicherte Hände", verdeutlicht Berchtold. Bei "Illegalen" wisse man nicht, ob sie eine entsprechende Versicherung hätten. "Wenn dort etwas passiert, dann kann es durchaus schlimme Folgen für die Skilehrer oder die, die sie vermitteln, haben." Es sei einfach nicht absehbar und sicher, ob hier alles an Versicherungen und Vorkehrungen gegeben sei.
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(VOL.AT)
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