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Attacke auf Asylheim: Fünf Männer ausgeforscht

Bewohner des Asylheims zeigen die zerbrochene Scheibe
Bewohner des Asylheims zeigen die zerbrochene Scheibe ©VN/Sohm
Alberschwende - Nach der Attacke auf ein Asylheim in Alberschwende  am Ostermontag hat die Vorarlberger Polizei die Ermittlungen weitgehend abgeschlossen. Als Tatverdächtige werden fünf ortsansässige Männer im Alter zwischen 19 und 29 Jahren angezeigt.
Attacke auf Asylheim
Flüchtlinge unter Schutz der Gemeinde

Zwei der Täter müssten noch einvernommen werden, die drei Hauptverdächtigen seien geständig, sagte Polizeisprecher Horst Spitzhofer.

Den Ermittlungen zufolge sind die Männer nicht der rechten Szene zuzuordnen. Die betrunkenen Tatverdächtigen hatten laut Polizei gegen 2.00 Uhr in der Nacht auf Ostermontag mehrere Plakate mit der Aufschrift “Wir sind Asyl” bei Privathäusern, beim Gemeindeamt und beim Asylheim des 3.000 Einwohner zählenden Ortes heruntergerissen. Dabei wurden sie von zwei Unterstützern der Aktion “Wir sind Asyl” beobachtet und im Ortszentrum zur Rede gestellt. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung, bei der die Täter den beiden Männern im Alter von 32 und 46 Jahren gefährlich drohten. Eine Rauferei konnte von zwei Zeugen verhindert werden.

Männer wollten Streit aufwärmen

Nach der Auseinandersetzung verließen die fünf Männer den Ort, kamen aber gegen 5.00 Uhr nach Alberschwende zurück. Zwei Männer der Gruppe versuchten daraufhin in das Asylheim einzudringen. Dabei seien laut Polizei nicht die dort wohnenden Asylwerber Ziel der Attacke gewesen, sondern die beiden Unterstützer der Aktion “Wir sind Asyl”, mit denen die Männer zuvor gestritten hatten und sich in dem Gebäude aufhielten. Diese leisteten Widerstand und konnten verhindern, dass die beiden Täter in das Haus gelangten. Bei dem Streit wurde der 32-jährige Asyl-Unterstützer leicht verletzt, zudem schlugen die Randalierer die Fensterscheibe der Eingangstüre ein.

Wallner verurteilt Aktion scharf

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) verurteilte die Aktion der fünf Beschuldigten scharf. “Wer meint, er könne seine Interessen im Asylbereich mit Gewalt durchsetzen, erhält eine konsequente Antwort von der Polizei und der Staatsanwaltschaft”, sagte Wallner nach der Regierungssitzung. Es gebe in diesem Bereich “null Toleranz”, betonte er. Zwar sei viel Alkohol im Spiel gewesen, das könne aber keine Entschuldigung sein.

Die fünf Männer werden wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Körperverletzung und gefährlicher Drohung bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt.

Zur Vorgeschichte:
Acht Männer leben derzeit in einem von der Caritas Vorarlberg angemieteten Quartier in Alberschwende und werden dort in der Grundversorgung betreut. er Ort ist in jüngster Zeit vor allem durch die mediale Präsenz durch ein  Bürgerengagement in den Mittelpunkt gerückt. Alberschwender Bürger hatten sich für den Verbleib der Flüchtlinge im Ort stark gemacht. 

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