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Asyl-Mahnwache vor Innenministerium

Aus Protest gegen die fehlenden Betreuungsplätze für Flüchtlinge versammelten sich Vertreter von Hilfsorganisationen vor dem Innenministerium.
© apa
Vertreter von Caritas, der Diakonie, SOS Mitmensch, dem Roten Kreuz und der Volkshilfe hielten Mittwochabend vor dem Innenministerium eine Mahnwache aus Protest gegen die fehlenden Betreuungsplätze für Flüchtlinge ab. Insgesamt versammelten sich rund 50 Personen, so SOS Mitmensch-Sprecher Sonderegger. Verlesen wurden die Namen jener bisher rund 250 Personen, „die seit 1. Dezember nicht untergebracht und somit der Obdachlosigkeit preis gegeben sind“.


Man werde nun täglich von 18 bis 19 Uhr eine solche Mahnwache vor dem Innenministerium abhalten, kündigte Sonderegger an. Man hoffe aber, „dass Weichnachten stattfinden kann“ – also noch davor eine Lösung gefunden werden könne.


Besonders aktiv in der Schaffung von Flüchtlings-Betreuungsplätzen sind indes auch die Pfarren. Insgesamt 54 Pfarren – 47 katholische und sieben evangelische – beteiligen sich derzeit an der Aktion „Mobiles Notquartier“ der Caritas Wien. Sie nehmen über die Wintermonate für jeweils zwei Wochen Flüchtlinge auf und versorgen sie mit dem Nötigsten. Jeweils zehn Personen sind pro Pfarre untergebracht und erhalten einen Schlafplatz, Frühstück und Abendessen. Bis zu 50 Personen können so gleichzeitig versorgt werden, so Caritas-Sprecher Wesely.


Der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau sieht in der Aktion „ein besonderes Zeichen der Nächstenliebe“. Zugleich stelle sie ein Beispiel für das Zusammenspiel von lebendigen Pfarrgemeinden und der institutionalisierten Caritas dar. „Jeder Mensch, der nicht auf der Straße übernachten muss, ist ein wesentlicher Beitrag zum Klima der Menschlichkeit in Österreich“, so Landau.


Das „Mobile Notquartier“ wurde 1995 von der Caritas gemeinsam mit der Diakonie ins Leben gerufen, um auf die Asylproblematik aufmerksam zu machen.


Redaktion: Elisabeth Skoda

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