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Asyl in Vorarlberg: Neue Unterkünfte in Frastanz und Thüringen - Notquartier in Lochau

In Lochau wird derzeit eine ehemalige Druckerei als Notquartier adaptiert.
In Lochau wird derzeit eine ehemalige Druckerei als Notquartier adaptiert. ©VOL.AT/Prock
Während in Spielfeld in den vergangenen Tagen Tausende Menschen die Grenze nach Österreich überschritten haben und kein Abreißen des Flüchtlingsstroms über die Balkanroute in Sicht ist, merkt man in Vorarlberg davon wenig. Dennoch bereitet sich das Land vor und schafft neue Unterkünfte.
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So entstehen in Thüringen und Frastanz zwei neue Großquartiere in Hallen, in Lochau entsteht im Gebäude einer ehemaligen Druckerei ein Notquartier. Das berichten die “Vorarlberger Nachrichten” in ihrer Freitagsausgabe.

Vor allem Familien kommen nach Vorarlberg

Während die bereits bestehenden Hallenquartiere in Dornbirn, Götzis und Feldkirch vom privaten Dienstleister ORS betreut werden, übernimmt in den neuen Quartieren in Thüringen und Frastanz die Caritas die Leitung. Der Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe, Bernd Klisch, erklärt gegenüber den VN: “Uns ist die Selbstversorgung der Flüchtlinge sehr wichtig. In den zwei Hallen werden Waschmaschinen aufgestellt und Kochplätze gebaut. Außerdem kommen Familien rein.” Dass die Caritas federführend ist, sei übrigens Bedingung der Vermieter gewesen.

Laut dem zuständigen Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) sollen in Thüringen 90 bis 95 Flüchtlinge unterkommen, in Frastanz rund 65. Genau lasse sich das nicht abschätzen, da zur Zeit vor allem Familien in Vorarlberg untergebracht würden. Ehe die Verträge zwischen Land und Caritas in den kommenden Tagen unterschrieben werden, stehen aber noch Informationsabende für die Anrainer auf dem Programm. Am heutigen Freitag informiert die Gemeinde Thüringen um 18:30 Uhr in der Mittelschule, kommende Woche findet ein Informationsabend in Frastanz statt.

Transitlager in Lochau

Ein Quartier für den absoluten Notfall entsteht in Lochau. Im C-Trakt der ehemaligen Russmedia-Druckerei werden Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten geschaffen. Diese sind für den Fall gedacht, wenn beispielsweise über Nacht überraschend 200 Flüchtlinge mit dem Zug ankämen und die umliegenden Quartiere bereits ausgelastet wären.

“Es wäre ein reines Transitlager”, so Schwärzler. Hier würden die Menschen verpflegt und könnten eine Nacht überbrücken, ehe sie an die anderen Quartiere verteilt werden oder nach Deutschland weiterreisen können. Eine dauerhafte Einrichtung ist nicht vorgesehen und auch durch die baulichen Gegebenheiten gar nicht möglich.

Bürgermeister Michael Simma (ÖVP) hat selbst erst im Laufe des Donnerstags von den Plänen erfahren. Die Gespräche davor liefen direkt zwischen Eigentümer und Land. Die Nachbarschaft soll am Wochenende genauer informiert werden.(red)

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