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Aschermittwoch: Verzichten Sie heute auf Fleisch?

Fleischlos am Aschermittwoch?
Fleischlos am Aschermittwoch? ©APA/Georg Hochmuth
Der Aschermittwoch läutet für die Katholiken die 40-tägige Fastenzeit ein und steht für Buße und Besinnung.

Der Verzicht auf Fleisch am Aschermittwoch hat in der römisch-katholischen Kirche eine lange Tradition und dient als Zeichen der Buße und Besinnung.

Aschermittwoch markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit, die an das Fasten Jesu in der Wüste erinnert. Fleisch galt früher als Luxusgut, weshalb der Verzicht darauf ein bewusster Akt der Enthaltsamkeit und Demut ist. Stattdessen werden einfache Speisen wie Fisch oder vegetarische Gerichte bevorzugt, um sich auf die spirituelle Vorbereitung auf Ostern zu konzentrieren.

Darauf verzichtet Bischof Benno

Hinweis der Redaktion: Das Interview stammt aus dem Jahr 2023.

Bischof Benno Elbs verzichtet in der Fastenzeit auf Schokolade, Alkohol und Kaffee – doch für ihn geht es beim Fasten um weit mehr als bloßen Verzicht. Es sei eine Zeit der Reflexion, der Solidarität und der Neuorientierung. Bischof Benno Elbs betonte in der Vergangenheit im Vorarlberg Live-Interview, dass es beim Fasten nicht um Verzicht um des Verzichts willen geht. Vielmehr sei es eine Möglichkeit, sich an die zentralen Werte der Fastenzeit zu erinnern: Gebet, Nächstenliebe und Almosengeben. „Fasten macht aufmerksam und sensibel“, sagt er. Es helfe, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und die Not anderer Menschen bewusster wahrzunehmen. Der Bischof verwies auch darauf, dass in allen großen Weltreligionen das Fasten eine wichtige Rolle spielt. Es sei ein Symbol der Verbundenheit mit Menschen, die weniger haben, und eine Möglichkeit, sich bewusst aus Konsumgewohnheiten herauszunehmen.

Verzicht im modernen Kontext: Vom Autofasten bis zum Digital Detox

Elbs sieht Fasten nicht nur als religiöse Praxis, sondern als bewusste Entscheidung für einen verantwortungsvollen Lebensstil. Dazu gehöre heute auch der Verzicht auf klimaschädliche Gewohnheiten wie unnötige Autofahrten oder Energieverschwendung. Auch ein bewusster Umgang mit digitalen Medien könne eine Form des Fastens sein. „Das Handy für eine Stunde oder einen halben Tag wegzulegen, ist eine Wohltat“, so der Bischof.

Keine Fastenvorschriften in der evangelischen Kirche

In den evangelischen Kirchen gibt es keine verbindlichen Fastenvorschriften. Martin Luther lehnte verpflichtende Fastenregeln ab, da er betonte, dass der Glaube nicht von bestimmten Speisegeboten abhängt. Dennoch nutzen viele evangelische Christen die Fastenzeit als persönliche Besinnungsphase, in der sie auf bestimmte Dinge wie Süßigkeiten, Alkohol oder digitale Medien verzichten.

Freiwilliger Verzicht statt kirchlicher Vorschrift

Während Katholiken am Aschermittwoch und Karfreitag offiziell zum Fasten und Fleischverzicht angehalten sind, steht bei evangelischen Christen die individuelle Entscheidung im Vordergrund. Viele Gläubige nehmen an der Aktion „Sieben Wochen ohne“ teil, die dazu ermutigt, bewusster zu leben und auf persönliche Genussmittel oder Gewohnheiten zu verzichten. (VOL.AT)

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