Armutskonferenz fordert einkommensabhängigen Ökobonus in Österreich

Da Armutsbetroffene von der Klimkrise mehr betroffen sind als Wohlhabende, obwohl sie weniger zur Erderwärmung beitragen. Die Armutskonferenz, eine Netzwerk von Organisationen mit dem Ziel, Armut zu bekämpfen, fordert deshalb einen einkommensabhängigen Ökobonus. Dieser könne den derzeit regional gestaffelten Klimabonus ersetzen oder ergänzen. "Klimaschutz muss Armut bekämpfen. Das geht Hand in Hand", sagte Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie.
Armutskonferenz findet in St. Virgil statt
Die Armutskonferenz findet von 23. bis 25. Mai in St. Virgil in Salzburg unter dem Motto "Es brennt! Armut bekämpfen, Klima retten" statt. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag präsentierte die Armutskonferenz ihre Vorschläge an die Politik, wie sozial verträglicher Klimaschutz aussehen könne.
Einkommensabhängiger Ökobonus als Ersatz für Klimabonus
Wesentlicher Punkt sei ein "einkommensabhängiger Ökobonus" als Ersatz oder Ergänzung zum derzeitigen Klimabonus. Im derzeitigen Modell würden einige Menschen stärker be- als entlastet werden. Zwischen 10 und 250 Euro im Jahr, die für Armutsbetroffene einen großen Unterschied machen würden, sagte Vanessa Lechinger von der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie schlug deshalb ein Modell vor, in dem Personen bis zu einem Jahreseinkommen von 31.000 Euro jährlich 190 Euro erhalten, unabhängig von ihrem Wohnort. Übersteigt das Einkommen diese 31.000 Euro, soll der Bonus sukzessive sinken. Ab 60.000 Euro jährlichem Einkommen sollen Personen nicht mehr berechtigt sein, den Bonus zu erhalten. Zusätzlich dazu brauche es einen Zuschuss für Kinder in Höhe von 95 Euro im Jahr, unabhängig vom Beruf und Wohnort ihrer Eltern und einen Heizkostenzuschuss in Höhe von 300 Euro für Haushalte unter der Mindestsicherungsgrenze, sagte Lechinger.
In Wien leben besonders viele Armutsgefährdete
Dieses Modell würde in etwa gleich viel kosten wie der derzeitige Klimabonus, nur anders verteilt, sagte Lechinger. Wien sei derzeit besonders stark betroffen, da hier besonders viele Armutsgefährdete leben würden. Besonders gefährdet seien Kinder, Alleinerziehende, Arbeitslose, Menschen mit chronischer Erkrankung und Pensionisten. "Es braucht deshalb unbedingt zusätzliche Maßnahmen."
Entlastung von Alleinerziehenden besonders wichtig
Besonders wichtig sei auch die Entlastung von Alleinerziehenden, betonte Doris Pettighofer von der Plattform für Alleinerziehende. Es brauche Familienleistungen, die auf Ein-Eltern-Haushalte abgestimmt seien wie spezielle Maßnahmen für die Kinderbetreuung.
(APA/Red.)
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