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Argentinien in Weltmeister-Form

Die argentinische Fußball-Nationalmannschaft wird als eines der wenigen Topteams ihren Vorschuss-Lorbeeren bei der Fußball-WM in Deutschland gerecht.

Die Argentinier brillierten in ihrem zweiten Gruppenspiel gegen Serbien-Montenegro und stehen nach einem auch in dieser Höhe hochverdienten 6:0-(3:0)-Kantersieg in Gelsenkirchen praktisch fix im Achtelfinale. Nur rechnerisch ist Argentinien noch von den Niederlanden und Auftaktgegner Elfenbeinküste abzufangen.

Die ballsicheren Südamerikaner kontrollierten das Spiel gegen inferiore Serben nach Belieben, schossen zudem eine Reihe teils sehenswerter Tore. Maxi Rodriguez scorte in doppelter Ausführung jeweils nach Vorarbeit von Javier Saviola (6., 41.), dazwischen sorgte der eingewechselte Esteban Cambiasso für den schönsten Treffer der bisherigen WM. Der Mittelfeldspieler von Inter Mailand traf nach traumhafter Kombination über 25 (!) Stationen und Crespo-Zuspiel per Ferse (31.).

Crespo selbst markierte nach Querpass von WM-Debütant Lionel Messi den 50. Treffer der laufenden Endrunde (78.). Im Anschluss gelangen auch den beiden eingewechselten Jungstars Carlos Tevez nach einem spektakulären Solo (84.) und Messi nach Tevez-Vorarbeit (88.) ihre ersten WM-Treffer. 6:0 – der höchste WM-Sieg seit dem 8:0 Deutschlands 2002 in Japan und Südkorea gegen Saudi-Arabien.

Während Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona die phänomenale Galavorstellung seiner Erben wie die 52.000 Zuschauer im gänzlich überdachten Stadion ausgelassen feierte, machte sich das Team von Nationaltrainer Jose Nestor Pekerman selbst zu einem der Topfavoriten auf den Weltmeistertitel. Serbien bot keine Gegenwehr, kam nur zu einer einzig nennenswerten Chance durch Kezman (55.), der zehn Minuten später nach Foul an Mascherano ausgeschlossen wurde.

Zu sicher stand Argentinien auch in der Defensive – im Gegensatz zu Serbien, das den WM-Ausfall von Manchester-United-Verteidiger Nemanja Vidic nicht zu verkraften schien und nach der zweiten Niederlage ohne erzieltem Tor ziemlich sicher die Heimreise antritt. Auf Grund einer Verletzung von Ivica Dragutinovic rutschte kurzfristig Milan Dudic in die Startformation. Der Neuzugang des österreichischen Vizemeisters Red Bull Salzburg hatte den „Gauchos“ aber ebenfalls nichts entgegenzusetzen.

In der WM-Qualifikation hatte Serbien-Montenegro in zehn Spielen nur ein einziges Gegentor (beim 1:1 in Spanien) kassiert, gegen Argentinien waren es gleich sechs. Atletico-Madrid-Mittelfeldspieler Maxi Rodriguez traf erst nach Außenrist-Zuspiel von Saviola, sein zweites Tor besorgte er per Abpraller nach Saviola-Schuss via Innenstange. Ein weiterer Treffer von Crespo wurde zu Unrecht wegen Abseits aberkannt (36.).

Die Szene des Spiels hatte aber schon fünf Minuten davor stattgefunden: Die Argentinier ließen Ball und Gegner laufen, über Ayala, Sorin, Riquelme, Rodriguez und wieder Riquelme kam das Spielgerät zu Cambiasso, der es nach Doppelpass mit Crespos Ferse ins Netz knallte. In der Schlussphase gaben sich die Serben vollkommen auf, liefen in ein Debakel. Bereits in ihrem Auftaktspiel im oftmals als „Todesgruppe“ bezeichneten Pool C hatten die Argentinier gegen die Elfenbeinküste einen 2:1-Sieg eingefahren.

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