Dazu zählen rund 300 Architekturmodelle des Schweizer Baukünstlers Peter Zumthor, der auch für den Entwurf des Kunsthaus Bregenz verantwortlich zeichnete. Eine Auswahl aus seinen Modellen ist von 23. Juni bis 28. Oktober im Rahmen eines “KUB Sammlungsschaufenster” im Postgebäude an der Seestraße zu sehen.
Viel Zumthor auf 200 Quadratmetern
In der Ausstellung im ersten Stock des Bregenzer Postgebäudes neben dem KUB, die vom Schweizer Architekten und Zumthor-Vertrauten Thomas Durisch kuratiert wurde, erwarten die Besucher auf rund 200 Quadratmetern Fläche sowohl Modelle, die realisiert wurden, als auch Projekte, die über das Entwurfsstadium nicht hinauskamen. Beispielhaft gesondert gezeigt werden aufgrund von Aktualität oder geografischer Nähe das neue Stadttor von Isny (Allgäu), das Werkraumhaus Andelsbuch (Bregenzerwald) und die niederländische Industrie-Revitalisierung “Redevelopment of De Meelfabriek” in Leiden.
“Speicher architektonischer Energie”
In vom Architekten entworfenen Regalen stapeln sich vielfältige Arbeiten aus Pappe, Gips, Bimsstein, Holz, Glas, Metall und Ton – sterile, weiße Kartonmodelle sind Zumthors Sache nicht. Interessiert an emotionalen Räumen, Licht und Atmosphäre will der Baukünstler die Gebäude “genau kennen, bevor ich sie baue”, so Zumthor, der die Ausstellung in Bregenz als “Speicher architektonischer Energie” bezeichnete. Virtuelle Entwürfe und die computergenerierte “Pseudosonne” könnten die Wirkung des Objekts nicht in Wahrheit darstellen, erklärte Zumthor die Bedeutung des “Entwerfens mit dem Modell” für seine Arbeit.
KUB-Sammlungsschaufenster
Das Format KUB-Sammlungsschaufenster soll dazu dienen, die Schätze des Archivs zu zeigen, sagte KUB-Direktor Yilmaz Dziewior. Nach der laufenden Zumthor-Schau soll für nächstes Jahr eine Auswahl aus den Dauerleihgaben zum Themenbereich Architektur & Landschaft präsentiert werden. Ihm schwebe vor, eine Art “Studienzentrum Peter Zumthor” in Bregenz zu etablieren. Die Sammlung des KUB von Zumthor-Modellen wuchs seit der Einzelausstellung des Pritzker-Preisträgers im Jahr 2007 stetig an. Ein großer Teil des Erfolgs des KUB beruhe auf der Verbindung von Kunst und Architektur, sagte KUB-Kurator Rudolf Sagmeister. Er sprach von einem “großen Output an Modellen von überbordender Fantasie”. Darüber, dass das KUB einen Großteil seiner Modelle archiviert, zeigte sich Zumthor froh. “Mehr als die Hälfte wäre sonst wohl inzwischen zerstört”, sagte er.
Die Sammlung des KUB umfasst beispielsweise Ankäufe von Maria Lassnig, VALIE EXPORT oder Heimo Zobernig, aber auch Schenkungen etwa von Donald Judd und Per Kirkeby anlässlich von Ausstellungen. Das Kunsthaus kaufte in den vergangenen Jahren konsequent Werke aus Einzelausstellungen des Hauses an oder erhielt Werke, die die Künstler dem Haus im Gegenzug für die Produktion überließen.
(APA)
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