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Archäologie auf dem Schulhof

Die Viertklässler der Volksschule Rotkreuz durften sich als Archäologen üben und Originalobjekte aus längst vergangener Zeit ausgraben.
Die Viertklässler der Volksschule Rotkreuz durften sich als Archäologen üben und Originalobjekte aus längst vergangener Zeit ausgraben. ©bvs
Die Viertklässler der Volksschule Rotkreuz durften mit Kelle und Pinsel nach alten Schätzen graben.
Archäologie auf dem Schulhof

Lustenau Auf dem Pausenhof der Volksschule Rotkreuz befindet sich ein abgestecktes Ausgrabungsfeld. Angrenzend dazu stehen Eimer, Pinsel und Kellen für die Schüler. Gleich daneben parkt der „Archäologiebus“ des Vorarlberg Museums. In dem umgebauten Kleintransporter stapeln sich die Grabungskisten, das Werkzeug und die Originalfunde, die die Viertklässler der Volksschule Rotkreuz im Laufe des Vormittags Schicht für Schicht ausgraben werden. Sie schlüpfen für einen Tag in die Rolle des Archäologen.

Museum kommt zu Schülern

„Durch Corona konnten die Schüler lange nicht in die Museen. Deshalb haben wir einen alten Kleintransporter zu einem Archäologiebus umfunktioniert. Nun bringen wir den Schülern unser Kulturvermittlungsprogramm einfach auf den Schulhof“, erklärt Archäologin Nadine Alber-Geiger. Sie hat schon in Spanien, Italien und Österreich alte Schätze ausgegraben und weiß gekonnt, den Kindern diese spannende Materie näher zu bringen. Aufmerksam lauschen die Schüler den Erzählungen der Archäologin. Auch Claudia Schwarz von der Kulturvermittlung des Vorarlberg Museums weiß: „Kinder merken sich die Geschichte besser, wenn sie Dinge anfassen dürfen.“ Sie haben deshalb im Museum das Programm „Archäologie auf Achse“ entwickelt.

Originalfunde zum Anfassen

Pro Epoche haben die zwei Mitarbeitende des Museums drei bis vier typische Ausgrabungsgegenstände mitgebracht. „Die ausgewählten Originalobjekte geben einen Einblick in das Vorarlberger Fundspektrum von der Steinzeit über Bronze- und Eisenzeit bis zu den Römern und dem Mittelalter“, so Schwarz. Dazu zählen Relikte wie Tierknochen, Keramikfragmente oder Metallteile. „Wir haben heute einen Bärenzahn aus der Steinzeit mitgebracht“, sagt Alber-Geiger. Für die Schüler ein äußerst spannender Fund.

Geschichte hautnah erleben

Schicht für Schicht tragen die Nachwuchs-Archäologen in ihrer Grabungskiste die Erde ab, ehe sie den vergrabenen Fund entdecken. „Habt ihr etwas gefunden, müsst ihr es abstecken, damit man sieht, wie groß es ist“, so Schwarz. Die Schüler dokumentieren die gefundenen Gegenstände in einem eigenen Grabungstagebuch. Dabei geben knifflige Fragen immer wieder Einblick in die Forschungsarbeit eines Archäologen. Angrenzend an das Ausgrabungsfeld haben die Museums-Mitarbeitende eine „Verrottungsvitrine“ vorbereitet. Dort sehen die Kinder beispielsweise anhand eines Leinenstückes, wie sich die Gegenstände im Laufe der Jahre verändern. Wie schaut es nach zwei Jahren aus und wie nach 2000? Für die Kinder ein faszinierendes Erlebnis, das den einen oder anderen zum Nachdenken anregt. „Ich hätte nie gedacht, wie spannend der Beruf des Archäologen ist“, sagt die Schülerin Anika Gmeiner (10 Jahre). Ihre Mitschüler nicken zustimmend. Und wer weiß, vielleicht wurde heute der Grundstein für einen zukünftigen Archäologen gelegt. bvs

Umfrage

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 „Ich habe heute ein Stückchen von einem Tonkrug ausgegraben. Das war ein großartiges Erlebnis. Zu Hause grabe ich in meiner Freizeit auch allerhand aus. Wer weiß, vielleicht werde ich später einmal Archäologe.“ Konstantin Heinzle (10 Jahre) Lustenau

„Beim Ausgraben braucht man viel Geduld. Aber das war es wert, dass ich lange nach meinem vergrabenen Schatz gesucht habe. Ich habe einen Nagel aus der Römerzeit gefunden. Das war voll cool.“ Noah Jussel (10 Jahre), Lustenau

„Man muss ziemlich vorsichtig beim Graben sein, da man sonst den Fund beschädigen könnte. Ich habe einen Knochen gefunden. Der war sehr gut versteckt. Der Vormittag als Archäologin fand ich sehr spannend.“ Irina Suppan (10 Jahre), Lustenau

„Ich habe nicht gedacht, dass das Ausgraben so viel Spaß macht. Der Beruf des Archäologen ist sehr spannend. Heute habe ich ein Stück eines Tonkruges gefunden. Da bin ich froh darüber, denn das ist nichts gruseliges.“ Anika Gmeiner (10 Jahre), Lustenau

„Wir mussten vorsichtig sein, damit ja nichts kaputt geht. Die Funde, die wir ausgegraben haben, sind nämlich echt. Ich habe einen Platzhalter für den Straßenbau gefunden, den die Römer in Vorarlberg verwendet haben.“ Aurelia Tabea Isele (10 Jahre), Lustenau

„Ich bin sehr an Geschichte interessiert und sehe mir viele Dokumentationsfilme an. Dort habe ich schon mal gesehen, wie man ein ganzes Dorf ausgegraben hat. Heute habe ich ein mittelalterliches Gefäß gefunden. Das war super.“ Linus Weilguni (10 Jahre), Lustenau

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