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Arbeitszufriedenheit im Tourismus auf Tiefststand

Vor allem in der Gastronomie und im Tourismus sind viele Arbeitnehmer unzufrieden.
Vor allem in der Gastronomie und im Tourismus sind viele Arbeitnehmer unzufrieden. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Im Tourismus- und Gastronomiebereich überlegen so viele Beschäftigte, wie in keiner anderen Berufsgruppe, ihren Beruf oder zumindest ihren Arbeitgeber zu wechseln.

Die Gründe sind vielfältig und reichen vor die Zeit der Pandemie zurück. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer (AK).

Arbeitszufriedenheit in der Tourismusbranche auf Tiefststand

Vier von zehn Beschäftigten im Tourismus denken an eine berufliche Veränderung. Aber bereits vor der Pandemie gaben 37 Prozent an, den Job wechseln zu wollen. In einer Pressekonferenz am Donnerstag sprach Andreas Stangl, Präsident der AK Oberösterreich, daher von "hausgemachten Problemen" in der Branche. Gründe für die anhaltende Unzufriedenheit seien vor allem unregelmäßige Arbeitszeiten, die Häufigkeit von Überstunden, der Führungsstil im Unternehmen und die schwere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Arbeitgeber sollten anstatt zu jammern faire Löhne zahlen

"Anstatt zu jammern, dass es keine geeigneten Fachkräfte mehr gebe, sollen die Unternehmen die Arbeitsbedingungen verbessern, faire Löhne und Gehälter zahlen und mehr Respekt vor den Leistungen der Beschäftigten zeigen", forderte Stangl in der Pressekonferenz.

Ebenso in anderen Branchen wie bei den Berufsfahrern, Zustellern und im Handel wächst der Unmut. Das äußerte sich im Arbeitsklima-Index, der 2021 auf den tiefsten Stand des Jahrtausends fiel. Gründe dafür sind laut den Erhebungen der Arbeiterkammer: Corona, Zeitdruck und ständige Arbeitsbelastung.

Corona-Krise wirkt sich deutlich auf Arbeitszufriedenheit aus.

Auch die Corona-Krise wirkt sich deutlich auf die Arbeitszufriedenheit aus. In vielen Berufen hat sich die Arbeit in der Pandemie verdichtet. Besonders betroffen sind davon Pflegekräfte. Mehr als ein Drittel von ihnen klagt über ständigen Arbeits- und Zeitdruck, mehr als ein Viertel über eine emotional belastende Tätigkeit. Andere seien von dem laschen Umgang mit den Coronamaßnahmen im Betrieb frustriert und fürchten eine Infektion.

Die Berechnung des Arbeitsklima-Index der oberösterreichischen Arbeiterkammer beruht auf vierteljährlichen Umfragen unter österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

(APA/Red)

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