Arbeitslosigkeit in Vorarlberg um 10,5 Prozent gestiegen

Ende Mai 2025 waren 10.818 Personen beim AMS Vorarlberg als arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Anstieg von 10,5 Prozent (1.026 Personen) gegenüber dem Vorjahr. Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt – das wirkt sich weiterhin auf den heimischen Arbeitsmarkt aus. AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter rechnet frühestens im zweiten Halbjahr 2025 mit einer spürbaren Entlastung.
Lehrstellenmarkt mit positiver Tendenz
Am Vorarlberger Lehrstellenmarkt zeichnet sich eine positive Tendenz ab: Derzeit stehen 309 offene Lehrstellen zur Verfügung – ein Plus von 21 Stellen bzw. 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Lehrstellensuchenden auf 236, was einem Rückgang von 9,9 Prozent entspricht. Rein rechnerisch kommen damit 0,8 Jugendliche auf eine offene Lehrstelle.
Arbeitslosigkeit in Österreich
Ende Mai waren 375.347 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 296.140 arbeitslos und 79.207 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 6,9 Prozent bzw. 24.196 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent.

Vor allem Frauen sind arbeitslos
Besonders stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind Jugendliche, Frauen sowie Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft. Während bei Männern ein Zuwachs von 6,9 Prozent verzeichnet wurde, lag dieser bei Frauen bei 10,5 Prozent. Noch deutlicher zeigt sich der Anstieg bei jungen Menschen mit einem Plus von 10,9 Prozent. Personen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft verzeichneten mit 9,8 Prozent einen höheren Zuwachs als österreichische Staatsangehörige mit 7,6 Prozent.

Zahlen steigen seit 2023
Die Arbeitslosenzahlen steigen in Österreich seit April 2023. Für heuer erwarten die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS noch ein drittes Rezessionsjahr und mehr Arbeitslose.
"Solange wir kein substanzielles Wachstum haben, wird die Arbeitslosigkeit bei steigendem Arbeitskräfteangebot nicht sinken", kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Die Zahl der unselbstständigen Beschäftigungsverhältnisse für Mai 2025 beläuft sich laut vorläufiger Prognose des Arbeitsministeriums und des AMS auf 3,965 Millionen und damit um 2.000 mehr als im Mai 2024.

Branchenvergleich österreichweit
Besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren laut AMS im Branchenvergleich einmal mehr die Warenherstellung sowie die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg.
Den größten prozentualen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+13,8 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+12 Prozent) und im Handel (+9,3 Prozent).
Etwas niedriger fiel der Anstieg im Verkehr und Lagerwesen (+6,8 Prozent) und in der Gastronomie und Beherbergung (+6,5 Prozent) aus. Nahezu unverändert waren die Arbeitslosenzahlen in der Bauwirtschaft (+0,1 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (+0,3 Prozent).
Vorarlberg auf Platz drei
Anstieg von Arbeitslosigkeit nach Bundesländern gereiht:
- Oberösterreich (+13,8 Prozent)
- Salzburg (+12,3 Prozent)
- Vorarlberg (+9,9 Prozent)
- Tirol (+9,8 Prozent)
- Steiermark (+7,2 Prozent)
- Kärnten (+5,5 Prozent)
- Niederösterreich (+4,9 Prozent)
- Wien (+4,8 Prozent)
- Burgenland (+4,7 Prozent)
(APA, VOL.AT)
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