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Arbeiterkammer kritisiert hohe Kosten für "Zwischenparken" beim AMS

Die AK kritisiert das "Zwischenparken" beim AMS.
Die AK kritisiert das "Zwischenparken" beim AMS. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Jährlich entstehen Kosten von 600 bis 700 Millionen Euro durch das "Zwischenparken" von Beschäftigten im Tourismus und Baugewerbe, da das AMS Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Sozialversicherungsbeiträge zahlen muss. Dies zeigt eine WIFO-Studie für die Arbeiterkammer OÖ.

"Statt Erwerbseinkommen gibt es für die Betroffenen nur Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe, der Betrieb erspart sich dadurch in dieser Zeit sämtliche Personalkosten und muss dafür keinerlei Beiträge als Ausgleich an das AMS zahlen", kritisiert die Arbeiterkammer OÖ am Donnerstag in einer Aussendung. Zu viele Unternehmen würden ihr unternehmerisches Risiko und ihre Personalkosten auf die Allgemeinheit übertragen.

Kritik der Arbeiterkammer: "Zwischenparken" beim AMS bei Leiharbeitsfirmen "offensichtlich Geschäftsmodell"

Bei Leiharbeitsfirmen gehöre das Zwischenparken "offensichtlich zum Geschäftsmodell". "Gewinne werden privatisiert, die Kosten trägt die Allgemeinheit. Zahlreiche Wiederaufnahmen der Beschäftigung beim selben Arbeitgeber erfolgen nach wenigen Wochen", gibt die Arbeiterkammer zu bedenken. Das "Parken" beim Arbeitsmarktservice über alle Branchen hinweg erhöhe die Arbeitslosigkeit in Österreich um rund ein Prozent. "Statt 6,9 Prozent lägen wir knapp unter sechs Prozent ohne diese Praxis", rechnet die Arbeiterkammer vor. Und sie warnt: "Besonders für die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat dieses System gravierende Folgen, sie müssen erhebliche Einkommensverluste hinnehmen und finden sich oft in einem wiederkehrenden Zyklus von Arbeitslosigkeit und befristeter Wiedereinstellung wieder", so AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl.

Arbeiterkammer warnt: Massive Einkommensverluste für Beschäftigte

Die Arbeiterkammer weiters dazu: Rund 47.000 Betriebe rekrutieren frühere Beschäftigte nach bis zu einem Jahr Arbeitslosigkeit erneut. Betrachtet man nur kurze Unterbrechungen von bis zu zwei Monaten lag der Anteil noch bei 12,1 Prozent. "Über 82.000 Beschäftigte erlitten dadurch bis zu zwei Monate massive Einkommensverluste, da das Arbeitslosengeld nur 55 Prozent des Nettoeinkommens beträgt. Bei weiteren 88.000 Beschäftigten dauerte der Einkommensverlust zwischen zwei und zwölf Monaten", verweist die Kammer auf die Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). Stangl fordert eine Beteiligung der Unternehmen "an den von ihnen verursachten Kosten" für diese "temporären Layoffs". Weiters solle Kurzarbeit als Alternative zu diesen Layoffs wieder stärker im Bewusstsein der Betriebe verankert werden und es zu einer strengeren Vollziehung des Frühwarnsystems kommen.

(APA/Red)

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